Erstmals kommt ein Impfstoff gegen das hochinfektiöse Q-Fieber auf den deutschen Markt. Der neue Impfstoff Coxevac (Fa. Ceva) ist inaktiviert und für den Einsatz bei Rindern und Ziegen zugelassen. Kühe, die mit dem Erreger Coxiella burnettii infiziert sind, leiden häufig an Nachgeburtsverhalten oder Metritis. Außerdem können auch bestandsweise Aborte oder Totgeburten auftreten. Kranke Färsen bringen häufig lebensschwache Kälber auf die Welt.
Der Impfstoff ist für nicht-tragende Rinder zugelassen. Die Grundimmunisierung beinhaltet zwei Gaben (4 ml, s.c.) im Abstand von drei Wochen. Eine Wiederholungsimpfung sollte alle 9 Monate erfolgen. Mit der Impfung sollen die klinischen Symptome gemildert und die Erregerausscheidung reduziert werden.
Nachdem in der Vergangenheit vor allem Fälle aus Süddeutschland gemeldet wurden, breitet sich die Infektionskrankheit nun auch Richtung Norden aus. Das Robert-Koch-Institut hat allein im Jahr 2010 insgesamt 360 Menschen mit einer Q-Fieber-Infektion registriert. Die Dunkelziffer ist hoch, weil die Symptome oft sehr unspezifisch sind und einer Grippe ähneln. Gefährdet ist jeder, der mit Wiederkäuern in Kontakt kommt. Die Übertragung der Erreger kann über die Luft, über direkten Kontakt zu Tieren und über Zecken bzw. Zeckenkot erfolgen. Daher ist maximale Hygiene im Stall besonders in der Abkalbebox zentraler Baustein, um das Problem in den Griff zu bekommen.