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Intergrierter Laufhof spart Baukosten

Lesezeit: 4 Minuten

Architekt Jochen Simon von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft hat den Stall von Landwirt Bischof mitentworfen. Er gibt Tipps zu Planung und Bau von Laufhöfen.


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Unserer Erfahrung nach schenken Berater und Planer dem Thema Laufhof noch zu wenig Beachtung. Häufig ordnen sie diese zusätzlichen Funktionsflächen beliebig an. Das kann z.B. zu erhöhten Kosten durch zusätzliche Entmistungstechnik oder zu einem erhöhten Arbeitsaufwand führen. Darum gilt es, im Vorfeld einige Punkte zu beachten.


Vorteil des Innenhofs:

Integrierte Laufhöfe wie im Betrieb Bischof reduzieren den baulichen Aufwand für die Gebäudehülle. Zusätzliche Öffnungsflächen, wie hier der nicht überdachte Bereich zwischen den Gebäuden, erhöht den Luftaustausch. Darüber hinaus entfällt eine zusätzliche Entmistungsachse wie bei außenliegenden Laufhöfen an der Giebel- oder Traufseite.


Innenliegende Ausläufe lassen sich auch nachrüsten. Je nach Ausführung des Tragwerks der Liegehalle und Förderrichtlinien ist es eventuell auch möglich, einen Teil der Dachflächen über den Laufgängen oder im Fressgangbereich zu öffnen. Ein Nachteil dabei ist aber das anfallende Regenwasser, das auf der schrägen Binderoberseite abläuft und vor allem die Liegeboxen vernässen kann. Dazu kommt der ständige Witterungseinfluss der konstruktiven Bauteile. Deshalb raten wir auch bei Neubauten von dieser Ausführung ab.


Worauf achten?

Die Größe der Laufhöfe wird durch Förderrichtlinien und Vorgaben der EG-Öko-VO bzw. Festlegungen der Länder definiert. Größere Flächen wirken sich positiv auf das Tierverhalten aus. Allerdings sollten Sie den zusätzlichen Niederschlagseintrag berücksichtigen. Weitere Kriterien sind:


  • Außenliegende Laufhöfe sollten mindestens 5,0 m breit sein.
  • Bei planbefestigten Böden sollten die Schieberbahnen möglichst alle Flächen abdecken.
  • Zu geringe Reinigungsintervalle oder erhöhter Reinigungsaufwand durch „Schmutzecken“, die z.B. nicht automatisch vom Schieber gereinigt werden, führen zu Klauenkrankheiten und erhöhten Emissionen.
  • Die Kühe sollten in der Übergangszeit und im Winter genügend Sonne abbekommen, brauchen im Sommer aber auch Schatten. Hierfür eignen sich große Vordächer, die gleichzeitig angrenzende Funktionsflächen vor Regen schützen.
  • Eine zusätzliche Ausstattung wie Tränken, Kuhbürsten, Raufen oder Liegeboxen steigert die Attraktivität.
  • Bei integrierten Laufhöfen empfiehlt sich wegen des erhöhten Niederschlagseintrags ein angehobener Fressplatz.
  • Betriebe die sich beim Planen und Bauen am Premium-Standard orientieren, sollten je nach Vorgabe der länderspezifischen Förderkriterien darauf achten, dass sie bei einer späteren Umstellung auf Biomilcherzeugung und einer ganzjährigen Stallhaltung für alle Gruppen einen Laufhof benötigen.
  • Damit Kot und Harn nicht auf angrenzende Hof- und Vegetationsflächen gelangen, sind eine Betonaufkantung und eine Ableitung in den Güllebehälter notwendig.


Wegen des direkten Außenklimaeinflusses können insbesondere außenliegende Laufhöfe im Winter verschneien. Grundsätzlich haben Rinder mit griffigem Schnee weniger Probleme als mit Eis. Höhere Entmistungsintervalle verhindern, dass der Schieber einfriert. Aber Schieber sind konstruktiv nicht für das Schneeräumen ausgelegt.


Zudem führt Schnee im Querkanal zur Verstopfung, da er dort viel länger zum Abtauen braucht. Daher müssen Sie einplanen, dass Sie in schneereichen Gegenden unter Umständen den Schnee mobil räumen und so lagern, dass das das verunreinigte Tauwasser direkt in den Güllebehälter fließen kann.


Bodenbeläge:

Gummierte Beläge sind sowohl bei planbefestigten Laufflächen als auch bei Spaltenböden zu empfehlen. Sie erhöhen durch die damit einhergehende erhöhte Trittfestigkeit und die bessere Druckverteilung an der Klaue den Laufkomfort.


Bei Eis oder Schnee auf den Laufflächen haben sich gleichfalls gummierte Beläge bewährt, die dazu führen, dass dünne Eisschichten kleinteilig brechen und dann vom Schieber mitgenommen werden können.-neu-

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