Kaum etwas anderes entscheidet so stark über die Gesundheit von neugeborenen Kälbern wie ein gut eingestreutes Kälberiglu. Diese Ansicht vertritt Ken Nordlund, Professor und Tierarzt an der Universität Wisconsin-Madison in den USA.
Um den Hitzestress im Sommer möglichst gering zu halten, empfiehlt Nordlund Kälber auf Sägespäne zu betten. Dieses Einstreumaterial habe gegenüber Stroh den Vorteil, dass es wenig Körperfläche des Kalbes bedeckt. Dadurch könne das Tier die körpereigene Wärme besser an die Umgebung abgeben.
Im Winter hingegen sollten die Kälber so dick wie möglich mit Stroh eingestreut werden. Als Maßstab gelten die Beine des Kalbes: Sind sie im Liegen vollständig mit Stroh bedeckt, ist die Dicke der Einstreu genau richtig. „Dadurch bildet sich um das Kalb herum ein Mikroklima, das es wärmt“, erklärt Nordlund.
In einer Untersuchung wies er nach, dass Kälber in tiefer Einstreu nur halb so oft an den Atemwegen erkrankten wie Kälber in mittlerer Einstreu.
Unabhängig von der Jahreszeit sollte immer für trockene Einstreu gesorgt werden.
Feuchtes Stroh entzieht dem Kalb Körperwärme und macht die Kälber anfälliger für Krankheiten.
Ob die Einstreu trocken genug ist, lässt sich ganz einfach mit dem Knietest überprüfen: Knien Sie sich im Kälberiglu auf das Stroh. Werden Ihre Knie feucht, müssen Sie nachstreuen.