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Kann die Ackerbohne Sojaschrot ersetzen?

Lesezeit: 3 Minuten

Viele Milcherzeuger müssen GVO-frei füttern oder ganz auf Übersee-Futter verzichten. Was leistet die heimische Ackerbohne als Eiweißfutter? Wie teuer darf sie sein? Aktuelle Praxisergebnisse von Dr. Thomas Jilg, Aulendorf.


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Viele Milcherzeuger müssen ihre Futterrationen umstellen. Denn auf Druck des Handels verlangen die Molkereien eine GVO-freie Fütterung. Bei einzelnen Molkereien wie den Goldsteig Käsereien aus Cham müssen die Landwirte sogar ganz auf Übersee-Futter verzichten.


Deshalb gewinnen Körnerleguminosen aus der Region stark an Bedeutung. Im Fokus stehen heimische Sojabohnen, Ackerbohnen, Erbsen und Blaue Lupinen. Einige Bundesländer fördern diese Entwicklungen (Eiweißinitiativen).


Rationen mit und ohne Bohnen:

Im Landwirtschaftlichen Zentrum Aulendorf verzichten wir bereits seit 2005 auf importiertes Sojaschrot. Zunächst haben wir es durch Biertreber, Rapskuchen und Rapsschrot ersetzt, seit 2012 bauen wir Ackerbohnen an. Sie erweitern die Fruchtfolge und lassen sich sehr gut in Milchviehrationen integrieren, wie ein Versuch mit 34 Fleckviehkühen (acht Erstkalbskühe) zeigt.


Wir haben Futteraufnahme und Milchleistung der Kühe bei einer Totalen Mischration (TMR) mit Ackerbohnen (Versuch) und ohne Ackerbohnen (Kontrolle) verglichen. Es war ein Cross Over-Versuch: Die Versuchsphasen dauerten fünf Wochen, dann wechselten die Gruppen. Dazwischen gab es eine Gewöhnungsphase von sieben Tagen.


Übersicht 1 zeigt die Rationen. Die unterschiedlichen Proteingehalte haben wir durch Biertreber und Rapsschrot ausgeglichen. Die Getreidemischung in der Kontrolle bestand aus 50,0% Weizen, 44,5% Gerste, 3,0% Mineralfutter, 1,5% Natriumbicarbonat und 1,0% kohlensaurem Futterkalk. Im Versuch sah sie wie folgt aus: 40,5% Gerste, 54,5% Ackerbohnen, 3,0% Mineralfutter, 1,5% Natriumbicarbonat und 1,0% kohlensaurer Futterkalk. Ziel für die Versuchsgruppe waren ca. 3,5 kg TM geschrotete Ackerbohnen pro Kuh und Tag.


Die Ration der Kontrollkühe enthielt 6,95 MJNEL/kg TM, die Versuchsration mit Ackerbohnen 6,93 MJNEL/kg TM (Übersicht 2). Die Rohproteingehalte lagen bei 163 bzw. 170 g/kg TM. Der nXP-Gehalt betrug in der Kontrolle 163 g/kg TM, im Versuch 159 g/kg TM. Die Rationen deckten insgesamt die DLG-Bedarfsempfehlungen.


Ergebnisse:

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:


  • Futteraufnahme: Mit über 23 kg pro Kuh und Tag war die Futteraufnahme in beiden Gruppen sehr hoch (Übersicht 5). Signifikante Unterschiede gab es nicht. Das gilt auch für die Energieaufnahme sowie Protein- und Faserversorgung. Bei der Nährstoffaufnahme gab es somit keine signifikanten Unterschiede zwischen den Rationen.
  • Milchleistung: In der Versuchsration mit Ackerbohnen fiel die Milchleistung und die energiekorrigierte Milchleistung (ECM) signifikant um 0,7 kg geringer aus. Auch die Milcheiweißmenge war bei den Versuchskühen signifikant um 29 g geringer. Beim Milchfett und Harnstoff gab es keine Unterschiede.
  • Futtereffizienz: Mit 1,46 zu 1,42 fiel die Futtereffizienz in der Kontrollgruppe höher aus. Die Kühe haben bei gleicher Futteraufnahme mehr Milch.
  • Lebendmasse: Beim Körpergewicht gab es mit 735 kg (Versuch) und 733 kg (Kontrolle) keinen Unterschied. Auch in der Körperkondition lagen die Gruppen mit 3,56 bzw. 3,53 gleichauf. -pl-

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