Steigen im Sommer die Temperaturen, leiden Milchkühe. Die Auswirkungen auf Tierwohl und Leistung sind enorm. Wie sich Hitzestress verhindern lässt, erklärt Beraterin Julia Glatz.
Der 4. Juli letzten Jahres wird vielen Milcherzeugern in Erinnerung bleiben: An diesem Tag kletterten die Temperaturen auf knapp 40°C. Hecheln, Pumpen, Schwitzen – selbst Ventilatoren und Wasserduschen konnten den Kühen kaum eine Abkühlung verschaffen.
Hitzestress beginnt schon ab einer Temperatur von 24°C und einer Luftfeuchte von über 65%. Leistungseinbußen von bis zu 20% sind bei starkem Hitzestress möglich. Hinzu kommen die langfristigen Folgen durch die reduzierte Futteraufnahme, wie eine hohe Azidosegefahr, Klauen- oder Fruchtbarkeitsprobleme.
Bei Außentemperaturen von 0 bis 16°C fühlen sich Kühe am wohlsten. Zusätzlich spielt die Luftfeuchte eine wichtige Rolle, da sie die Wärmeabgabe begrenzt. Steigen Temperaturen und/oder Luftfeuchte, wird die Regulation der Körperkerntemperatur für die Tiere zum Stress. Bei Hochleistungskühen kommt eine enorme Wärmeproduktion durch Milchbildung und Verdauungsvorgänge hinzu. Sie leiden am ehesten.
Wichtig ist, bereits vor Eintreten der Hitzewelle mit entsprechenden Maßnahmen dem Hitzestress und seinen Folgen entgegenzuwirken. Mit folgenden Maßnahmen kann das gelingen.