Unhabhängig von der derzeitigen Shredlage-Euphorie in den USA schwören auch in Deutschland einige Lohnunternehmer und Landwirte auf länger gehäckselte Maissilage.
Jörn Kriesmann fährt seit etwa vier Jahren bei Mais eine Häcksellänge von 20 bis 24 mm. „Da ich nur etwa 15 % Grassilage in der Ration habe, erhöhe ich so den Strukturanteil und muss kein Stroh zukaufen“, sagt der Milcherzeuger aus Barver (Kreis Diep-holz). Dass er so ausreichend Struktur in die Ration bekommt, hat er erfah-ren, als er kurzfristig auf eine Mais-silage mit 8 bis 10 mm umstellen musste. „Wir messen über einen Bolus den Pansen-pH-Wert einiger Kühe. Nach dem Futterwechsel ist dieser schlagartig um 0,2 gesun-ken“, sagt Kriesmann.
Der Milcherzeuger betont, dass bei der Verdichtung der länger gehäckselten Maissilage höchste Vorsicht geboten ist. Auf Siliermittel zur Verbesserung der aeroben Stabilität will er nicht mehr verzichten. „Zudem ist es wichtig, nur dünne Schichten im Silo aufzutragen und grundsätzlich mit zwei Schleppern festzufahren“, ergänzt sein Lohnunternehmer Jörg Henke aus Wagenfeld. Zudem seien die Anforderungen an den Häcksler-Fahrer höher, da dieser ein gutes Gespür für die passende Geschwindigkeit und Einstellung haben müsse.