Die Milchpreise auf der Molkereiabrechnung könnten schon bald auf der Basis von 4,0 % Fett ausgewiesen werden, statt wie bisher auf 3,7 %. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) arbeitet an einer Änderung der Milchgüteverordnung.
Durch die Novelle sollen die tatsächlichen Inhaltsstoffe in der Anlieferungsmilch besser abgebildet und damit die Vergleichbarkeit der Preise – auch auf EU-Ebene – verbessert werden. Ein weiterer Vorteil wäre, dass bei niedrigen Korrekturfaktoren keine hohen Basispreise mehr ausgewiesen werden könnten. 2009 lag der Fettgehalt in der Milch bundesweit im Schnitt bei 4,15 %.
Mit der Erhöhung des Fettgehaltes für Standardmilch würde das Milchpreisniveau einmalig um 1 bis 1,4 Ct angehoben: „Das ist reine Preiskosmetik nach außen“, erklärt Reinhard Schoch, DBV. Für die tatsächliche Auszahlung sind weiter die Korrekturfaktoren der Molkereien entscheidend.
Einige Landesbauernverbände sprechen sich gegen die Änderung aus, weil sie den psychologisch negativen Effekt von Preisabschlägen befürchten. Der Verordnungsentwurf soll im November in den Bundesrat gehen.