Das umstrittene europäische Kuh-Patent EP 1330552 bleibt bestehen. Das EU-Patentamt in München wies Anfang März die Klage von kirchlichen und landwirtschaft-lichen Organisationen sowie Greenpeace zurück. Die Patentgegner wollen nun Beschwerde gegen die Einspruchsabteilung des Patentamtes einlegen.
Die Inhaber des Kuh-Patentes, eine siebenköpfige Gruppe neuseeländischer und belgischer Biotechnologen, haben eine Genfolge identifiziert, die für hohe Milchleistung verantwortlich ist. Der Gencode soll künftig in normale Milchkühe „eingebaut“ werden, um aus ihnen Hochleistungskühe zu machen. So könnte z.B. ein Bulle der Rasse Holstein Friesian mit dem entsprechenden Gencode einen Zuchtwert-Vorteil gegenüber seinen Artgenossen von 248 kg Milch erzielen.
Die Gegner des Patentes befürchten, dass Patentinhaber künftig vom Milchbauern beim Einsatz der Genetik Lizenzgebühren verlangen. Die Agrarindustrie könne sich so komplette Produktionsketten sichern, befürchtet Thorsten Sehm vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter.
Der DBV und Vertreter der Kirchen fordern bereits seit Jahren von der EU ein vollständiges Verbot von Patenten auf Pflanzen und Tiere.