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Leistungsschub durch Intensivberatung

Lesezeit: 3 Minuten

Wir hätten nicht gedacht, dass mit kleinen Änderungen noch so große Entwicklungsschritte möglich sind“, blickt Josef Kohlhofer auf die Zeit zurück, als er vor vier Jahren erstmals die Intensivberatung des Landeskontrollverbandes in Anspruch nahm. Seit 2006 haben der Milchviehhalter und seine Frau Doris aus Windorf im Landkreis Passau ihre Fleckviehherde von 32 auf 50 Kühe aufgestockt und deren Milchleistung von 7 800 auf 9 200 kg gesteigert.


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Fütterungsberater Hubert Weigand hat Kohlhofer etliche Schrauben gezeigt, an denen er noch drehen konnte. Ansatzpunkte waren vor allem die Grundfutterqualitäten und die Kraftfutterzuteilung.


Nachsaat über die Gülle


Kohlhofer sät seitdem seine Grünlandflächen regelmäßig mit tetraploidem Weidelgras und Weißklee nach, auf Südhängen gibt er der Mischung auch Luzerne bei. Das Saatgut von 5 bis 10 kg pro Hektar und Jahr bringt er über die Gülle aus. Zudem kalkt er die Wiesen regelmäßig.


Um den Futterwert zu steigern, mäht er häufiger. Statt viermal pro Jahr schneidet er jetzt sechsmal. Damit die Gräser schneller austreiben und der Schmutzanteil in den Silagen zurückgeht, schneidet er die Silagen nun auf 7 bis 8 cm Höhe statt auf 3 bis 4 cm wie früher. Auch den Schwader hat er höher eingestellt.


Bei der Maissilage achtet der Milchviehhalter ebenfalls auf eine bessere Energiedichte. Er hat die Saatstärke von 9 bis 10 auf 8 bis 8,5 Pflanzen pro m2 reduziert und setzt kolbenbetonte Sorten mit einer Reifezahl von 230 bis 240 ein. Außerdem lässt er den Mais im Hochschnitt häckseln.


Um die Nachgärverluste gering zu halten, baut Kohlhofer Sandwichsilagen aus Gras und Mais auf, wobei die Schichten jeweils rund 1,50 m hoch sind. Das Gras lässt er nicht mehr so stark anwelken. Er strebt einen TS-Gehalt von 35 % +/- 3 % an. Und bei der Maisernte setzt er grundsätzlich zwei Walzschlepper ein, damit die Silagen möglichst dicht werden.


Parallel zur Verbesserung der Grundfutterqualitäten hat Kohlhofer die Kraftfutterzuteilung umgestellt. Vorher teilte er grundsätzlich ab einer Milchleistung von 10 bis 12 kg ein ausgeglichenes Leistungskraftfutter zu. Die Folge waren starke Verfettungen in der Spätlaktation, häufiges Festliegen, Stoffwechselstörungen und Klauengeschwüre.


Mittlerweile ergänzt er zur Grundration aus Gras- und Maissilage plus 500 g Stroh 1 kg Eiweißkonzentrat (Rapskuchen, HP-Soja und Grascobs). Wegen der hohen Grundfutteraufnahme von 15 bis 16 kg TM reicht die aufgewertete Ration für 20 kg Milch.


Über 5 000 kg aus dem Grundfutter


Erst ab dieser Milchleistung teilt Kohlhofer sein Leistungskraftfutter zu, und zwar maximal 7,5 kg pro Kuh und Tag. Auf Weigands Anraten hat er frühzeitig von Energiestufe 3 auf 4 umgestellt. 2008 ersetzte er das Milchleistungsfutter durch eine hofeigene Mischung mit 7,0 MJ NEL und 17 % Roprotein, die er seit Kurzem am Transponder füttert. Damit kommt er auf einen Rohproteingehalt von nur 15 % in der Gesamtration. Kohlhofers Kühe nehmen aber so viel Futter auf, dass die Proteinversorgung ausreicht. Bis zum Herbst dieses Jahres hat er das Kraftfutter dreimal täglich am Trog vorgelegt.


Die Intensivberatung und das Drehen an den Schrauben hat sich für Josef und Doris Kohlhofer gelohnt. Ihre Fleckviehkühe geben mehr Milch, erreichen eine Grundfutterleistung von 5 000 bis 5 500 kg und sind jetzt wesentlich gesünder als früher.


Durch schärfere Selektion und gezieltere Kraftfutterzuteilung sehen beide noch Potenzial für eine weitere Leistungssteigerung: „Unser nächstes Ziel ist eine Herdenleistung von 10 000 kg.“


-do-

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