Tierhalter mit einem Melkroboter erkennen in 74 % der Fälle eine klinische Mastitis nicht oder erst zu spät. Das ist das Ergebnis einer praktischen Studie, die von der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Utrecht durchgeführt wurde.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Landwirte in Betrieben mit Melkrobotern zwar viele Daten bekommen, die auf eine Mastitis hinweisen. Diese spornen jedoch kaum zu einer intensiven Tierkontrolle an.
Die Forscher untersuchten fünf Tage lang sieben Milchviehbetriebe in den nördlichen Niederlanden. Alle Berichte zur Milchqualität und Produktion, die auf eine klinische Mastitis hinwiesen, wurden ausgewertet. Von den 421 Berichten über eine Milchmengen-Abweichung auf einem Euterviertel wurden nur 15 (3 %) durch den Landwirt im Stall überprüft. Insgesamt wiesen die Meldungen des Melkroboters zu 67 % auf eine klinische Mastitis und zu 13 % auf eine subklinische Mastitis hin.
Die Forscher nahmen von allen 421 Eutervierteln eine Milchprobe und führten einen Schalmtest durch. Zu 39 % diagnostizierten sie eine klinische Mastitis. Die Rinderhalter hatten jedoch nur bei zehn Alarmmeldungen Kühe mit Mastitis erkannt. Damit lag die Fehlerquote bei 74 %.
Fazit der Forscher: Milchviehhalter mit Melkrobotern sollten bei Alarmmeldungen die Tiere im Stall unbedingt kontrollieren.