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Mit Braunvieh durchstarten

Lesezeit: 3 Minuten

Bullenmäster Jens Hahn war zuletzt nicht mehr ganz zufrieden: Bei den schwarzbunten Bullen musste er aufgrund des schlechten Fundaments der Tiere immer wieder Totalverluste hinnehmen, bei den Fleckviehkälbern ärgerte er sich über den hohen Einkaufspreis von rund 500 €. „Deshalb habe ich die Produktion umgekrempelt. Denn nur wer offen für Veränderungen ist, kann auch besser werden“, sagt der Mäster.


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Seit knapp einem Jahr stallt Hahn ausschließlich Braunviehkälber auf, die er vom Kälberkontor-Süd in Bad Waldsee bezieht. Die Tiere sind maximal sechs Wochen alt und wiegen etwa 80 kg. Sie kosten im Schnitt 250 €. „Aus der Vergangenheit weiß ich, dass bei Braunvieh etwa zwei Drittel die Klassifizierung „R“ schafft, der Rest geht in „O“. Damit kann ich leben“, kalkuliert Hahn.


Allerdings ist ihm auch bewusst, dass die Aufzuchtphase die Achillessehne der Braunviehkälber ist. Deshalb hat der Bullenmäster auch hier sein Regime verändert. In dem Kälberstall fährt er jetzt ein konsequentes Rein-Raus-Prinzip: Drei-mal im Jahr belegt er den Stall mit 108 Kälbern. Nach jedem Durchgang wird der Stall gründlich gereinigt und desinfiziert.


Cleveres Impfprogramm


Zudem hat er zusammen mit dem Tierarzt ein ausgeklügeltes Prophylaxe- und Impfprogramm entwickelt. Das läuft nach der Einstallung wie folgt ab:


Tag 1:  Metaphylaktische Antibiotika-Behandlung.


Tag 7:  Erste Impfung gegen Rindergrippe und BVD.


Tag 14:  Erste Impfung gegen Flechte.


Tag 14 bis 28:  Wurmbehandlung und Ent-hornen.


Tag 28:  Zweite Impfung gegen Flechte.


Tag 35:  Zweite Impfung gegen Rindergrippe und BVD.


Die ersten Erfahrungen sind positiv. „Die Kälber entwickeln sich sehr gut. Nach vier Monaten in dem Kälberstall bringen sie im Schnitt 175 kg auf die Waage“, berichtet Hahn. Seiner Meinung nach profitieren die Bullen die komplette Mast von der guten „Kinderstube“.


In der Vor- und Endmast setzt der Mäster auf eine Ration aus Mais, Kartoffeln, Eiweißergänzer und Stroh. Die Kartoffeln als Saftfutter verbessern zwar die Schmackhaftigkeit und erhöhen somit die Futteraufnahme, verlangen aber auch einen Strukturausgleich. Deshalb füttert Hahn 0,5 kg Stroh pro Tier und Tag zu. Wichtig sei dabei, kurzes Stroh zu verwenden.


Obwohl Hahn die Produktion im Griff hat und in den letzten Jahren auch Gewinne einfahren konnte, blickt er mit etwas Skepsis auf das Abschmelzen der Prämien. Denn ihm könnten jährlich bis zu 47 000 € verloren gehen. Doch er gibt sich kämpferisch: „Aufgeben kommt für mich nicht infrage: Um den Verlust auszugleichen, will ich zuerst noch besser werden. Im zweiten Schritt werde ich einen weiteren Stall bauen.“ -pl-

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