„Hier in Hessen war die Trockenheit in den vergangenen drei Jahren ein großes Thema“, sagt Katharina Weihrauch, vom Beratungsteam Pflanzenbau der Landesanstalt für Landwirtschaft in Hessen (LLH). Denn Grünland existiert oft an Grenzstandorten und diese leiden unter Wetterextremen meist zuerst.
„Wenn es hart auf hart kommt, geht bei der Sortenwahl Trockentoleranz vor maximalen Ertrag. Es kommt darauf an, unter den Besten die Ausdauerndsten zu finden. Nur diese werden in die Landesempfehlung aufgenommen“, berichtet die Expertin von Erkenntnissen der letzten Jahre. So hätte sie lange auf Mähweiden wegen der Tritttoleranz Weißklee statt Rotklee empfohlen. Allerdings zeigte sich Rotklee dank Pfahlwurzeln beständiger gegen Trockenheit und wird nun zur Alternative.
So auch beim Gras: „Knaulgras eignet sich schlechter für die Produktion hochenergetischen Futters. Es liefert aber auf Trockenstandorten deutlich höhere Erträge als dt. Weidelgras“, sagt sie. Bei extensiver Bewirtschaftung sind die Standard-Nachsaatmischung, so nicht immer die optimale Wahl. Bevor ein Bestand im Sommer ganz ausfällt, sei Abwägen angebracht. „Wir müssen lernen, unseren Futterbau an die Veränderungen anzupassen. Das wird in den nächsten Jahren eine Herausforderung bleiben“, sagt sie.
Weihrauch plädiert grundsätzlich für eine optimale Grundversorgung im Boden. „Kalken wird zum Beispiel viel zu oft vergessen. Obwohl es vergleichsweise wenig kostet und einen riesigen Unterschied bezüglich der Trockentoleranz macht “, rät die Expertin.