Ein neuer Stall und Grassilage in der Ration sind für Hubert Mayer die Garanten für hohe Zunahmen – und hohe Endgewichte.
Zufrieden liegen die Mastbullen von Hubert Mayer in ihren Abteilen. „Dass sie so ruhig sind, liegt neben dem großen Platzangebot auch am Futter“, ist sich der Mäster sicher.
Das besteht je zur Hälfte aus Gras- und Maissilage. Das liegt am hohen Grünlandanteil der Futterfläche. „Durch den hohen Grassilageanteil in der Ration erhalte ich eine wiederkäuergerechte Struktur und noch einen relativ günstigen Eiweißanteil im Grundfutter.“ Kraftfutter gibt es über den Fütterungsautomat.
Das Platzangebot war nicht immer so üppig. Beim Neubau des Mittel- und Endmaststalles entschied sich der Mäster aus Pullach für einen großzügigen Stallaufbau: Eine Seite verfügt über gummierte Spaltenbodenabteile mit einem Platzangebot von 3 m2, auf der anderen Seite befinden sich Tretmistboxen mit je 4 m2 pro Tier.
Die Einstreu dafür gewinnt der Oberbayer auf Vertrags-Naturschutzflächen an der Alz. Dass der Tretmiststall, der täglich eingestreut und einmal pro Woche gemistet wird, überproportional viel Arbeitszeit verschlingt, ist Mayer bewusst. „Verzichten will ich darauf aber nicht.“ Denn die Ruhe im Stall wirkt sich positiv auf Tierverluste und Krankheiten aus. Der Mist wiederum sorge für ein gutes Bodenleben der Felder.
„Schwanzspitzennekrosen kenne ich überhaupt nicht. Und Antibiotika musste ich in diesem Stallkomplex schon seit Jahren nicht mehr verabreichen“, sagt der Mäster.
Die Grundlage dafür wird vor dem Zukauf der Kälber gelegt. Nach jeder Belegung werden die Abteile gesäubert und desinfiziert. Der Quarantänestall bleibt zehn Tage leer. Die 15 Kälber je Durchgang erhalten nach Ankunft eine Grippe- und Pasteurellenimpfung, bei Bedarf eine Flechte- Impfung sowie eine Antibiotikagabe.
Zudem schert Hubert Mayer ihnen die Rückenlinie. Über fünf Wochen bekommen sie Milchaustauscher. Kälbermüsli und Trockenmischung regen die Wiederkäuertätigkeit an. In dieser Zeit enthornt er die Kälber.
Dass es seinen Bullen gut geht, ist Mayer wichtig. Daher ist auch der Vormaststall mit gummierten Spalten ausgestattet. All dies führt dazu, dass der Mäster mit 190 Plätzen trotz des hohen Grasanteils 1 300 g tägliche Zunahmen erreicht. Aufgrund niedriger Tierarztkosten und Tierverluste kommt Mayer auf eine Direktkostenfreie Leistung pro Futtertag von 0,59 €.
Laut Ringanalyse brachten es die Mayer’schen Bullen im abgelaufenen Jahr auf Schlachtgewichte zwischen 425 und 430 kg. Dieser Gewichtsbereich sei auch dringend erforderlich, meint Mayer: „Sonst kann man in der Bullenmast kein Geld verdienen.“