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Landwirtschaft

„Mitarbeiter bringt uns Freiraum“

Stillstand kennen Markus Kreuzer (43) und seine Familie nicht. Der Hof des Holstein-Züchters aus Berg bei Ravensburg hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt.

Lesezeit: 3 Minuten

Stillstand kennen Markus Kreuzer (43) und seine Familie nicht. Seit der Holstein-Züchter aus Berg bei Ravensburg 1991 einen Laufstall für 50 Kühe gebaut hat, hat sich der Betrieb jedes Jahr in überschaubaren Schritten weiterentwickelt. Mal investierte er in eine Güllegrube, mal in Außenliegeboxen und mal in ein Melkhaus. Heute hält er 110 Kühe und rund 200 Jungrinder.


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Gleichzeitig schraubte er die Milchleistung auf Spitzenniveau. Sein Herdendurchschnitt bewegt sich zwischen 11 000 und 12 000 kg Milch. Weil seine Tiere zur Zucht gefragt sind, besamt er alle Rinder mit gesextem Sperma. Jedes Jahr verkauft er rund 35 Jungkühe über Auktionen oder ab Stall.


Starke Mannschaft!

Hinter diesen Erfolgen steckt eine starke Mannschaftsleistung. Kreuzer konnte bei allen Entwicklungsschritten voll auf seine Frau Luitgard und seine Eltern zählen.


Dem Betriebsleiter ist bewusst, dass dies nicht so bleiben wird. Sein Vater ist bereits 73 Jahre, seine Mutter 68. „Es ist absehbar, dass die Arbeitskraft meiner Eltern weniger wird“, so Kreuzer. „Die Bewältigung der Arbeit ist deshalb unsere größten Herausforderung in den nächsten Jahren.“


Einige Weichen in diese Richtung hat der Betriebsleiter bereits gestellt. Seit vier Jahren kooperiert er mit einem benachbarten Milchviehhalter in der Außenwirtschaft. Beide Betriebe silieren gemeinsam Gras und Mais und führen den Getreidebau miteinander durch. „Mein Nachbar pflügt, wir säen“, erläutert Kreuzer die Arbeitsteilung. „Wir bauen nur Wintergerste, er nur Winterweizen.“


Die Zusammenarbeit spart beiden Betrieben Kosten, weil Maschinen gemeinsam angeschafft wurden. Und sie erhöht die Schlagkraft und Sicherheit. „Wenn ich 70 ha Grünland mähe, weiß ich, dass ich bei der Ernte nicht allein bin“, macht der Milchviehhalter klar.


Weitere Entlastung bringt Mitarbeiter Albrecht Widmann, den Kreuzer seit Sommer fest beschäftigt. „Das ist für mich eine Herausforderung“, gibt der Milchviehhalter offen zu. „Ich bin gespannt, wie ich damit klar komme.“


Kreuzer meint damit das Management, und nicht die finanzielle Belastung. Denn er kann Widmann bezahlen, ohne dass er seine Herde weiter aufstocken muss. Dass sein Betrieb das Geld für einen Mitarbeiter abwirft, schreibt der Milchviehhalter auch der intensiven Beratung zu, die er schon seit jeher in Anspruch nimmt. Sein Vater Bruno war einer der Initiatoren des Landwirtschaflichen Beratungsdienstes Ravensburg, dem der Betrieb seit 22 Jahren angehört. Kreuzer nutzt dort u. a. die produktionstechnische Beratung sowie die Betriebszweig- und die Buchführungsanalyse.


Parallel dazu pflegte er immer den Kontakt zum Milchviehteam des Landwirtschaftsamtes. Dessen langjähriger Leiter Gottfried Sauter koordiniert nun das Beratungsnetzwerk Milch in Oberschwaben. Kreuzer nimmt auch dieses Angebot in Anspruch, z. B. die Analyse der Vollkosten und der Arbeitswirtschaft.


Weitere Entwicklungsschritte plant Kreuzer vorerst nicht. Denn sein Standort mit 120 ha ist weitgehend ausgereizt. Zudem will er sich künftig etwas mehr Zeit für seine Familie nehmen.


Den Freiraum nutzt er auch dazu, die weitere Betriebsentwicklung zu prüfen. So spielt er mit dem Gedanken, die Jungviehaufzucht zurückzufahren und dafür mehr Kühe zu halten. Eine weitere Überlegung ist der Bau einer kleinen Biogasanlage auf Güllebasis nach dem EEG 2012. Mit gut 200 Großvieheinheiten hätte sein Betrieb sehr gute Voraussetzungen dafür. -do-

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