Die Zucht- und Beratungsgenossenschaft Convis wertet für seine Mitglieder aus, wie nachhaltig einzelne Betriebszweige sind – aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht.
Auch in Luxemburg steht neben der Frage des Tierwohls eine nachhaltige Produktion immer häufiger im Fokus. Die luxemburgische Beratungsgenossenschaft Convis stellt einmal pro Jahr „Nachhaltigkeitsbilanzen“ für rund 220 an dem Projekt teilnehmende Betriebe aus.
Mit einem Berechnungsmodell bezieht Convis dazu unter anderem die Nährstoffein- und austräge, Produktionsmengen und Energieverbräuche ein. Daraus berechnen die Berater von Convis unter anderem Nährstoff-Salden, Hoftor- und CO2-Bilanzen sowie Futterbilanzen und die Wirtschaftlichkeit einzelner Betriebszweige.
Im Idealfall wird mit Rindfleisch- und Milchproduktion genau die Nährstoffmenge aus dem Betrieb ausgeführt, die zuvor an Nährstoffen auf den Flächen und in der Fütterung eingesetzt wurde.
Unter den teilnehmenden Landwirten sind etwa 150 Cactus-Betriebe und 45 Lieferanten der „fairen“ Milch-Luxemburg. Für diese Betriebe ist die Teilnahme verpflichtend, Cactus bzw. die FaireMilch übernehmen die Kosten für ihre Label-Betriebe.
Einen Spiegel vorhalten:
Mit den Ergebnissen entstehen keine Anforderungen für die Betriebsleiter. Convis will den Landwirten vielmehr „einen Spiegel vorhalten“.Sie sollen einschätzen können, wo sie im Vergleich zu anderen Betrieben stehen und wie rentabel einzelne Betriebszweige sind. Zielwerte oder Optimalwerte gibt es nicht direkt, die Berater besprechen individuelle Ziele mit den Landwirten.
Ein Vergleich der landwirtschaftlichen Produktion zu anderen Wirtschaftszweigen wird mit den CO2-Bilanzen möglich. „Wir können berechnen, wie nachhaltig unsere Betriebe produzieren. So haben wir gegenüber Konsumenten oder Gesetzgebern ein handfestes Argument“, sagt Peifer-Weihs.
Wenn Label oder Politik zukünftig höhere Anforderungen stellen würden, dann seien die teilnehmenden Betriebe bereits einen Schritt weiter.