Ein weitaus größeres Problem als C. botulinum ist jedoch C. perfringens, sagt Dr. Birgit Schwagerick. Er stört die Resorption von Nährstoffen im Darm, die Tiere bauen ab und die Leistung bricht ein. Darüber hinaus verursacht er Gasbrand, eine gefährliche Wundinfektion.
Clostridien, egal welcher Art, haben eines gemeinsam: Sie kommen in der Umwelt überall vor, überdauern im Boden und in der Gülle. „Durch Staunässe, Überschwemmung, Maulwurfshaufen und zu tiefes Mähen gelangt Rohasche in die Silage“, sagt Dr. Hans-Matthias Clausen. Oder aber: Regnet es nach der Gülleausbringung nicht genug, bleiben viele Clostridien-Sporen an den Pflanzen haften und gelangen über das Futter in die Tiere. Die Gülle einzuschlitzen, könnte das Problem lindern, meint er.
Da Clostridien überall in der Umwelt vorkommen, müssten wir mit ihnen leben. „Wie halte ich meine Silage stabil?“ ist für den Tierarzt der zentrale Aspekt bei der Lösung des Problems mit Clostridien. Der Einsatz von Silierhilfsmitteln, u. a. auch EM (Effektive Mikroorganismen), hätte in vielen seiner Betriebe sehr geholfen. Ihr Einsatz müsse wissenschaftlich stärker begleitet werden. Außerdem müsse ein „Frühwarnsystem“ für Überschwemmung und Staunässe entwickelt werden: Damit könne man dem Landwirt eine gezielte Empfehlung für die nächste Grasernte geben.