In Schleswig-Holstein wehren sich Landwirte gegen die Staatsanwaltschaft Kiel. Diese hatte ihre Rinder beschlagnahmt und notveräußert. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Itzehoe in sechs Fällen gegen die verantwortliche Staatsanwältin. Es besteht der Verdacht, dass sie ihre Stellung für eigene Interessen missbraucht hat.
Sie beschlagnahmte unter anderem im Kreis Segeberg drei komplette Herden. Als Begründung nannten Kreisveterinäramt und Staatsanwaltschaft Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Dieter Scherrer, ein betroffener Landwirt, sagt: „Bemängelt wurden Kleinigkeiten, die ich hätte beheben können. Aber am nächsten Tag stand die Staatsanwältin auf dem Hof und hat meine Tiere abtransportieren lassen.“ Die Tierhalter werfen der Anwältin vor, unverhältnismäßig gehandelt zu haben und zeigen sie an. Einige Tiere seien notveräußert worden, ohne die Besitzer zu benachrichtigen, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist.
Der agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Heiner Rickers begrüßt die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in den eigenen Reihen: „Die Sachlage muss möglichst schnell aufgeklärt werden.“
Zusätzliche Zweifel am Vorgehen der Kreisveterinäre gibt es, da die Tierschutzorganisation „PETA“ Segeberg zum besten Veterinäramt 2013 auslobt.