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09/07 Leserbriefe

Hier finden Sie die Originalfassung der Leserbriefe aus top-Rind 9/2007 Boxenbügel mit Federzinken Zum Beitrag: "Boxenbürgel aus Fiberglas" in top agrar 8/07, Seite R2 Die Idee mit den Fiberglasstangen finde ich ganz gut und tut den Kühen auch gut.

Lesezeit: 9 Minuten

Hier finden Sie die Originalfassung der Leserbriefe aus top-Rind 9/2007


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Boxenbügel mit Federzinken


Zum Beitrag: "Boxenbürgel aus Fiberglas" in top agrar 8/07, Seite R2


Die Idee mit den Fiberglasstangen finde ich ganz gut und tut den Kühen auch gut. top agrar hat schon 1995 über Holzrundstangen, die an Federzinken befestigt waren, als Boxenabtrennungen berichtet.


Diese Idee habe ich damals aufgegriffen und ein paar Boxenbügel mit einem Federzinken und einer 0,5 m tiefen Kunststoffplatte versehen. Dies ging wochenlang gut, bis einige Kühe merkten, dass man da auch quer drunter liegen kann. Dies wird bei der Fiberglasvariante genauso sein. Wahrscheinlich werden sie sich hier quer drüber stellen und die Boxen vollkoten. Die 4 mm Kunststoffplatten gehen jetzt bis 10 cm über den Boden runter. Dafür brauche ich aber auch kein Halbrundholz auf dem Boden. Probleme gab es nach ca. 2 Jahren, als die Kunststoffplatten an den Ecken der Flacheisen, wo sie mit befestigt waren, einrissen. Dieses Problem habe ich aber dadurch gelöst, dass ich die Flacheisen weggelassen habe und die Kunststoffplatte jetzt mit 6x30x0,5 cm Kunststoffstreifen, die man mit einer umgebauten Gripzange über das Rohr biegt und dann bohrt und verschraubt, gelöst! Bei meiner Lösung könnte man das Rohr und den Federzinken oder vielleicht auch nur den Federzinken durch eine Fiberglasstange ersetzen, je nachdem, wie sich das rechnet.


Die Federzinken halten mittlerweile schon fast 10 Jahre. Wie lange halten die Fiberglasstangen und wie lange bleiben sie formstabil?


Probleme gab es mit meinen Bügeln in einem Betrieb mit nur 2,2 m kurzen Tiefboxen, weil sich die Kühe ja nicht freiwillig mit dem Hinterteil auf die Kante legen und sich dann zu weit in die nächste Box legen. Und wenn die Bügel wie auf der Staatsdomäne Frankenhausen auf 1,2 m Boxenbreite gestellt werden, dann drehen sich kleinere Tiere in der Box, liegen falsch herum und koten in der Box. Bei 2,4 m langen Boxen reicht bei meinen Bügeln 1,1-1,15 Boxenbreite völlig.


Ich würde mich freuen, wenn Herr Teipen-Backsmann seine Lösung mit meiner kombinieren würde. Im übrigen kann jeder meine Bügel nachbauen lassen, da ich das Gebrauchsmuster nicht verlängert habe.


Josef Wissing 48691 Vreden


Keine aggressive Abwerbung von Hochwald


Leserbrief zum Interview mit Eric Herdes (Campina) in top agrar 8/07, Seite R3


Nachdem 500 Bauern die Chance genutzt haben, bei Campina zu kündigen, schieben die Verantwortlichen die Schuld auf die kurze Kündigungsfrist und auf aggressives Abwerben der Nachbarmolkereien. Zufriedene Mitglieder verlassen ihre Molkerei nicht und schon gar nicht unter Zeitdruck. Der "Kommunikationsdirektor" sollte sich mal überlegen, wo die Fehler gemacht worden sind, wenn erst 185 Mio. kg Milch gekündigt werden müssen, bevor man mit den Mitgliedern redet.


Als für die Region zuständiger Vertreter der Erbeskopf Eifelperle eG (Hochwald), weiß ich ganz sicher, dass der erste Schritt zum Molkereiwechsel immer vom Landwirt kam. Erst dann wurde zu Informationsversammlungen eingeladen, auf denen dann doppelt oder dreimal so viel Milcherzeuger erschienen wie angenommen. Viele haben sogar gewechselt, ohne vorher auf einer Versammlung gewesen zu sein. Nach meinem Eindruck haben noch längst nicht alle unzufriedenen Mitglieder Campina verlassen. Bis zum nächsten Kündigungstermin am 30. September können diese jetzt ohne Zeitdruck und unter dem Eindruck der Geschehnisse ihre Entscheidung fällen. Bei Hochwald gibt es z.B. keinen "Direktor für Kommunikation"! Die Gründe, die die Milchbauern zum Wechsel veranlasst haben, sind von Campina alle selbst verursacht worden. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Geschäftsführung \- zusätzlich zu dem schlechten Preis \- so schwerwiegende Fehler, wie die ominösen Aussagen in ihren Informationen und Rundschreiben kurz vor dem Kündigungsstichtag macht; Es sei denn, Sie machen es bewusst und mit dem Ziel, Mitglieder zu vergraulen. Wenn nur genug deutsche Mitglieder abwandern, hat man auch einen Grund, endlich das Werk in Köln zu schließen und andere tragen die Schuld daran.


Dass Campina kein Interesse an deutschen Bauern und deren Milch (TUFFI) und schon gar nicht an einem vernünftigen Milchpreis hat, haben wir schon vor über 6 Jahren vermutet. Heute wissen wir es. Unsere Gruppe von ca. 30 Landwirten aus dem Märkischen Kreis hat, kurz vor der Fusion mit Hochwald, zur Eifelperle gewechselt. Diesen Schritt, der mir damals nicht leicht gefallen ist, habe ich noch keine Sekunde bereut.


Vor diesem Hintergrund ist es geradezu unverschämt, wenn der Campina-Chef Justinus Sanders in einem Interview mit der Lebensmittelzeitung, der Hochwald Geschäftsführung und somit Dr. Engel vorwirft, "lange und intensiv \- beinahe militärisch organisiert \- eine auf Campina gezielte Abwerbeaktion vorbereitet" zu haben.


Er kündigt weiter an, die Milch zurückgewinnen zu wollen, "aber nicht in dem Stil, den Hochwald offensichtlich pflegt". Schon fast persönlich beleidigend wird Herr Sanders mit dem Zitat eines holländischen Sprichwortes: "Es braucht viele weise Menschen, um Ruhe zu schaffen, aber nur einen Idioten, um Chaos zu verursachen."


Keine Sorge, Herr Dr. Engel, der Idiot kommt nicht von Hochwald und ist ganz sicher kein Deutscher!


Peter Wilhelm Geßler 58762 Altena


Silierreife des Maises feststellen


Leserbrief zu dem Beitrag "Maisqualität: Das sind die Knackpunkte" in top agrar 8/07, Seite R26


Fast 36% Trockenmasse ermittelte man 2006 im Durchschnitt in Maissilagen \- 35% sollten es höchstens sein! Eine Ursache für dieses unerwünschte Ergebnis ist das äußere Erscheinungsbild neuer Maissorten. Bei diesen bleibt die Restpflanze ohne Kolben relativ lange grün ("stay green"). Dadurch wird erreicht, dass der Restmais zurzeit der Silierreife noch relativ gut verdaulich ist. Er liefert höhere Nährstoffkonzentrationen als der vergilbende Restmais älterer Sorten.


Viele Sorten liefern in der Trockenmasse Kolbenanteile von 50%. Wenn der Kolben Trockenmassegehalte von 40% erreicht, kann die Gesamtpflanze schon 32% haben und zwar auch dann, wenn die Restpflanze noch grün ist und nur Trockenmassegehalte von 24% liefert. Entscheidend für die Lieferreife ist also der Trockenmassegehalt im Kolben.


Durch Beurteilung äußerer Merkmale lässt sich der Trockenmassegehalt schätzen. Der gewünschte Gehalt ist etwa erreicht, wenn man folgende Merkmale feststellt:


Die Lieschblätter färben sich hell. Der entlieschte Kolben hat eine intensive maisgelbe Farbe. Die Maiskörner lassen sich kaum noch zerdrücken. Beim gewaltsamen Zerdrücken fließt keine "Milch" mehr aus, oder doch sehr wenig.


Die Oberfläche der Körner lässt sich noch etwas mit dem Fingernagel ritzen. Lassen sich die Körner nicht mehr ritzen, ist die optimale Silierreife überschritten. Diese Merkmale sind auch dann entscheidend, wenn die Restpflanze noch grün oder grünlich ist. Bei vergilbenden Restpflanzen liegen dann die Trockenmassegehalte unerwünscht über 35% in der Gesamtpflanze.


Man kann ganze Maispflanzen auch wiegen, trocknen und dann den TM-Gehalt errechnen. Voraussetzung ist ein intensives Suchen nach wirklich repräsentativen Einzelpflanzen aus der Mitte des Bestandes.


Hierzu ein Beispiel aus einem vergleichbaren Jahr. 830 g wog die gesamte Maispflanze nach dem Abschneiden \- 298 g nach der Trocknung unter einem Dunkelstrahler bis zur Gewichtskonstanz. Aus der Differenz errechnet sich ein Vortrocknungswert von 359 g je 1.000 g Maispflanze. Mit solchen Primitivverfahren gelingt es nicht, die gesamte Feuchtigkeit zu entziehen. Es sind Abzüge von 5 bis 10% erforderlich. Dann ergeben sich Näherungswerte von 32 bis 34% Trockenmasse je kg Maisganzpflanze.


Dr. Kurt-Walter Schmidt 06901 Kemberg


Klauenpfleger ausbilden und prüfen


Leserbrief zu dem Bericht "Probleme trotz Klauenpflege durch den Profi" in top agrar 7/07, Seite 24


Ï Ein sehr großer Faktor in der Problematik, beschrieben in dem Artikel, liegt wohl darin, dass sich heute jeder, auch ohne Ausbildung, Klauenpfleger nennen darf. Wenn vorhanden, auch ohne vernünftige, qualifizierte, einheitliche, standardisierte Ausbildung und Prüfung bundesweit. Die Kuh ist anscheinend für vogelfrei erklärt, wenn es sich um ihre Klauen und deren Gesundheit handelt.


Die Anregungen, welche in dem Beitrag vorgetragen sind, halte ich für völlig sinnlos und ohne Wirkung und sind zu widerlegen. Der am Ende vom Lied das Beste reden kann, der Landwirt oder der Klauenpfleger, hat das "Spiel" so oder so gewonnen. Das gilt natürlich auch, wenn sich zwei Anwälte für ihren "Kunden" streiten.


Vor einigen Jahren ist bundesweit zwar einen Abkommen zwischen den verschiedenen Lehranstalten gewesen, dass die "Funktionelle Klauenpflege" in der Ausbildung zum Klauenpfleger abgenommen werden sollte, aber es scheint nicht immer die gleiche "Sprache" gesprochen zu werden. Was in den verschiedenen Publikationen der Anstalten wahrzunehmen ist. Platt gesagt: Viele möchten gerne noch einmal das Rad neu erfinden oder haben nicht verstanden, was gemeint würde.


Alles zusammengefasst scheint es sinnvoller zu sein, alle Lehranstalten unter einen Hut zu bringen. Die gleiche Sprache zu sprechen. Ein gleiches Niveau zu erzielen, welches relativ hoch liegen muss. Eine überwachte, standardisierte Ausbildung und Prüfung, nicht nur von Veterinären überwacht. Eine wiederkehrende, pflichtmäßige Nach- und Fortbildung als Art Anerkennung.


Wird es je noch so weit kommen, dass eine einheitliche Prüfung in der Bundesrepublik zu Stande kommt. Die schon existierenden Klauenpflegern sollten nicht vergessen und nachgeprüft werden. Sonst hat alles keinen Sinn.


René Pijl, 26441 Jever


Milch nicht unbegrenzt laufen lassen


Auf dem Bauerntag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Bamberg wurde über den Beibehalt oder die Auflösung der gesetzlich geregelten Milchmengensteuerung nach 2015 abgestimmt. Alle Bundesländer außer Bayern sprachen sich gegen die Fortführung der Milchquote aus. Der Verbraucher kommt dadurch zu folgendem Schluß: Die Landwirte verzichten freiwillig auf ihre Planungssicherheit ihrer Betriebe und sägen den Ast ab, auf dem sie sitzen. Dabei wissen viele nicht, dass die Funktionäre, die über die Zukunft der Milchbauern enschieden haben, zum allergrößten Teil keine Milchbauern sind, sondern z.B. aus Ackerbau und Schweinemast kommen.


Der Bayerische Bauernverband (BBV) hat sich seit Monaten offen gegen die Beibehaltung der Milchquote ausgesprochen. Erst kurz vor dem Bauerntag kam der Sinneswandel, sich nun doch für die Quote einzusetzen, offensichtlich um den Verbandsaustritt erzürnter Mitglieder zu verhindern. Anstatt die Landwirte über das Sprachrohr des BBV, das Bayerische Landwirtschaftliche Wochenblatt, verstärkt zur Einigkeit und zu flächendeckenden Meinungsumfragen zu diesem Thema aufzurufen, wurde schon Monate vorher laut über mögliche zusätzliche Subventionen nachgedacht. Diese sollen die erneuten radikalen Einkommenseinbußen nach 2015 auffangen.


Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) setzt sich seit Jahren für einen fairen Milchpreis (nicht mehr und nicht weniger) und für den Beibehalt der Milchquote ein. Dennoch gibt es Landwirte, die sich dieser Interessensvertretung noch nicht angeschlossen haben, weil sie Sanktionen nach einem evtl. Milchlieferstopp befürchten. Diese Ängste sind unbegründet, da ein Milchlieferstopp rechtlich zu 100% abgesichert ist. Wer dem BDM nicht beitritt, gibt sein Einverständnis zur Enteignung der Milchquote und riskiert den ungebremsten Lauf der Bayerischen Milcherzeuger ins offene Messer des Weltmarktes. Die passive und destruktive Haltung des BBV hat nichts mit Machtlosigkeit zu tun, sondern ist Verrat am Milchbauern. Ich persönlich habe die Konsequenzen gegenüber dem Bauernverband gezogen.


Anton Margreiter, 83677 Greiling

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