Die Eutergesundheit spielt eine zentrale Rolle bei der Auslastung des Melkroboters. Dafür lohnt es sich Risikofaktoren mithilfe einer Checkliste regelmäßig abzuarbeiten.
Niedrige Zellzahlen und gesunde Euter brauchen ein straffes Management – und zwar in allen Bereichen. Roboterbetriebe sind hier doppelt gefordert: Sie müssen mehr Technik managen, ohne den Kontakt zum Tier zu verlieren.
Bereits am Melkroboter selbst und auch bei den Zwischenmelkzeiten gibt es eine ganze Reihe an Stellschrauben, mit denen Sie die Eutergesundheit beeinflussen können.
Dr. Friederike Reinecke vom Eutergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gibt für diesen Bereich sechs wichtige Tipps. Wir haben das in einer Checkliste für Sie zusammengestellt.
1.Zitzenvorbereitung mit Bürsten: Stehen die Borsten senkrecht? Wie sehen die Borstenreihen aus? Kontrollieren Sie auch die Bürstendesinfektion auf eine ausreichende Konzentration des Desinfektionsmittels, die Intensität des Sprühstrahls und eine ausreichende Benetzung der Bürsten mit dem Desinfektionsmittel.
Mit Zitzenvorbereitungsbechern: Sind die Lochreihen des Kunststoff-Inlets sauber? Strömt das Wasser gleichmäßig ein und entspricht die Wassertemperatur den Herstellervorgaben?
2. Zitzengummis: Wechseln Sie die Zitzengummis nach Herstellervorgaben, bei hohem Infektionsdruck eventuell auch eher. Wann haben Sie das letzte Mal die Zwischendesinfektion überprüfen lassen? Um Übertragungswege von Erregern aufzudecken, kann man Tupferproben von den Zitzengummis nehmen. Sie sollten vor und nach der Zwischendesinfektion oder vor und unmittelbar nach Hauptreinigung bzw. nach sechs ge-molkenen Kühen genommen werden.
3.Becherhülse: Stellen Sie die Belüftung sicher, z. B. durch Säubern des Belüftungslochs.
4.Geräteoberflächen: Achten Sie auf saubere Geräteoberflächen, auch dort kann eine Kontamination der Zitzen mit Keimen erfolgen.
5.Dippvorgang: Wie ist das Sprühbild der Dippeinrichtung bzw. der Benetzungsgrad der Zitzen? Nutzen Sie Einstelloptionen wie Druck, Dauer und Dippmodus, Anzahl Dippvorgänge oder Dippweg. Passen Sie das Dippmittel dem Eutergesundheitsproblem an: Bei Kuh-assoziierten Erregern lassen sich Zitzendesinfektionsmittel mit Arzneimittelzulassung einsetzen.
6.Nicht vergessen: Regelmäßiger Service inklusive Funktionsüberprüfung und technische Überprüfung in Anlehnung an DIN-ISO.Svenja Pein