Alle Betriebe haben einen Vorwartehof mit Nachtreiber. Die Kühe kommen zügig in den Melkstand. Nur bei GEA stockt es etwas: Der Betrieb hatte bis vor Kurzem mit Kriechstrom zu kämpfen, sodass die Kühe nicht gerne in den Melkstand kamen. Dairymaster hat zusätzlich noch eine Lockfütterung installiert. Hier laufen die Kühe besonders schnell zum Melken.
Zur Positionierung der Tiere montieren die Iren Einweisbügel. Besonderheit: Sie sind im Winkel von 80° und nicht 90° angeordnet, damit sich die Kühe leichter einordnen. Das klappt bei den anderen Fabrikaten aber auch gut: Lemmer-Fullwood und GEA haben eine flache Fischgräten-Aufstellung, DeLaval die steile Fischgräten-Aufstellung.
Auf allen Betrieben stehen die Kühe gut und haben viel Kopffreiheit. Lemmer-Fullwood setzt für zusätzlichen Kuhkomfort auf Gummimatten. Alle Melkzentren haben ausreichend Luftvolumen und viel Licht.
Beim Austrieb der Kühe stockt es häufig. Auf jedem Betrieb müssen die Kühe im rechten Winkel abbiegen, wenn sie die Melkstandseite verlassen. Vor allem auf der Seite, an der der Ausgang ist, entsteht ein Kuhstau und die Tiere koten. Am besten klappt es noch bei DeLaval, bei den anderen Herstellern muss das Melkpersonal viel nachtreiben. Wichtig für einen zügigen Austritt ist ein passend großer, rutschfester Nachwartebereich mit im Idealfall geradlinigem und nicht rechtwinkligem Ausgang.
Die Stabilität der Ein- und Ausgangstore unterscheidet sich. GEA bevorzugt eine massive Bauweise, DeLaval eine leichtere. Bei DeLaval geht das Öffnen und Schließen dadurch vergleichsweise leise, bei GEA schlagen die Tore lautstark gegen das Standgerüst. Den Betriebsleiter stört das aber nicht: „Dann wissen wenigstens alle Kühe, wann es rausgeht.“ Dairymaster fährt die Tore hoch und runter, die anderen Hersteller schwenken sie. Alle setzen auf Pneumatik.