Vom Feld bis zum Futtertrog verlieren Grünfuttermittel je nach Art und Konserviererfolg bis zu 35% ihrer geernteten Trockenmasse (TM). „Neben den quantitativen Verlusten haben Ernte, Bergung, Lagerung und Konservierung auch einen Effekt auf die Nährstoffqualität. Und auf Umfang sowie Dynamik der Fermentation in den Vormägen und der Verdauung im Dünndarm“, sagt Prof. Olaf Steinhöfel vom Lehr- und Versuchsgut Köllitsch (Sachsen).
Die Silierung erhöht beispielsweise die Proteinlöslichkeit und reduziert das pansenbeständige Protein (UDP). Grund dafür sind Abbauprozesse (Proteolyse und Desmolyse). Je trockener das Erntegut vor der Silierung, desto geringer sind jedoch diese Prozesse. Um proteinreiche Grünfutterpflanzen, insbesondere Luzerne und Klee, möglichst schonend zu konservieren, wären TM-Gehalte von mehr als 60% sinnvoll. „Luzerne-Siliergüter mit einem TM-Gehalt von bereits über 40% provozieren aber, dass die proteinreiche Blattmasse auf dem Feld bleibt“, sagt Steinhöfel. Daher ist die Feldtrocknung allein hier kein optimaler Weg.
Das maschinelle Anwelken und anschließende Silieren könnte hingegen eine Alternative sein. Versuche mit Luzernegrün in Köllitsch haben gezeigt, dass das den Abbau des Proteins nahezu verhindert. „Erste Befunde zeigen, dass die Kombination einer Vortrocknung bei 80°C auf 50 bis zu 70% TM und anschließender Trockensilierung ein vielversprechendes Verfahren sein könnte“, sagt Steinhöfel. Insbesondere zur technischen Umsetzung besteht aber noch weiter Forschugsbedarf.