Die deutschen Milcherzeuger haben ein Jahr mit einem Rekord-Milchpreis von im Schnitt etwa 37,5 ct/kg hinter sich – und ein ebenso gutes Jahr 2014 vor sich. Denn schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Durchschnittspreis 2014 über 35 Cent liegen wird.
Und das, obwohl die hohen Milchpreise gerade weltweit die Produktion ankurbeln: Europa und Neuseeland liegen schon spürbar über Vorjahr, die USA, Lateinamerika und Australien dürften folgen. Doch die Mehrmengen lösen in der ersten Hälfte 2014 keinen Preisdruck aus:
- Der Weltmarkt ist weiter sehr stark. Große Einkäufer von Milchpulver und anderen Milchingredienzen haben einen riesigen Nachholbedarf. Ihre Lager sind wie leer-gefegt. Grund: Seit April 2013 steigen die Preise auf dem Weltmarkt. Die Käufer haben sich immer nur mit dem Nötigsten eingedeckt, da sie auf sinkende Preise spekulieren. Sollten die Preise etwas nachgeben, füllen sie jetzt direkt ihre Lager auf. Das steigert den Absatz und bremst sinkende Preise aus.
- Wichtige Importländer fragen weiter nach. Russland, China und weitere Einfuhrländer haben sich offensichtlich an das höhere Preisniveau für Milchprodukte gewöhnt. Ihre Nachfrage knickt nicht ein. Das verhindert einen Mengen- und somit Preisdruck.
Die gute Situation auf den Weltmärkten spiegelt sich auch im Lebensmittelhandel wider: Durch die Kontraktlaufzeiten folgen die Preise zeitversetzt dem Weltmarkt. Deshalb ist auch hier bis in die zweite Jahreshälfte 2014 hinein mit einem ähnlichen Preisniveau zu rechnen.
In der zweiten Hälfte 2014 könnte das weltweite Milchwachstum den Preisdruck erhöhen. Aber das Niveau der Milchpreise zu Jahresbeginn 2014 ist so hoch, dass der Durchschnittspreis über 35 ct bleibt.