Das Lob haben sich die Molkereien verdient: Sie haben letztes Jahr einen Rekord-Milchpreis von knapp 38 Cent ausbezahlt – bei einer Rekord-Milchmenge von über 30 Mio. t.

Ohne die Ergebnisse schmälern zu wollen: Die Umfrage fand bei rund 40 Cent und steigender Tendenz statt. Das hat sich sicherlich positiv in der Benotung niedergeschlagen.

Ausruhen dürfen sich die Molkereien auf der guten Bewertung deshalb nicht. Künftig verstärken sich die Milchpreis-Schwankungen. Für Milcherzeuger bieten aber vor allem relativ konstante Milchpreise Planungssicherheit. Die Molkereien müssen diese Preisvolatilität abfedern. Damit können sie sich ein nachhaltiges Lob verdienen.

Dazu müssen sie die Wertschöpfung steigern, am Binnenmarkt und auch im Export. Und sie müssen neue Instrumente nutzen bzw. anbieten, wie etwa den Milchpreis an der Börse abzusichern. Die nötige Milchmenge und Kompetenz dafür haben sie, auch das nötige Geld.

Die Milcherzeuger müssen allerdings auch bereit sein, diese neue Auszahlungspolitik zu akzeptieren. Natürlich ist es ärgerlich, wenn man 38 Cent abgesichert hat, der tatsächliche Milchpreis aber auf 40 Cent steigt. Sinkt der Milchpreis allerdings auf 35 Cent, ist der Börsen-Milchpreis Gold wert. Und in Hochpreis-Phasen lässt sich eher auf 2 Cent Milchgeld verzichten als bei niedrigen Milchpreisen.