Wir waren doch sehr erschrocken, als kürzlich das Lokalblatt für den Kreis Pinneberg kam.
Auf dem Titelblatt wird dem Verbraucher serviert, dass Milch Osteoporose begünstigt und krebserregend ist. Dass es sich um eine wissenschaftliche Studie aus China handelt, die in den 70er- und 80er-Jahren in Veganerkreisen stattfand, überliest der Verbraucher schnell. Hängen bleibt: Milch ist ungesund!
Auf Seite 3 geht es dann weiter um artgerechte Tierhaltung bei Kühen. Eine aktuelle Studie – in Auftrag gegeben von der irischen Buttermarke Kerrygold. Donnerwetter! Da hat ein irisches Meinungsforschungsinstitut 1 000 Deutsche befragt. Kann man das wirklich glauben?
Fazit der Umfrage ist jedenfalls: Wenn es nach den Deutschen geht, kaufen sie am liebsten Produkte, in denen Milch von glücklichen Tieren ist – also einem Tier, das auf der Weide steht, im Hintergrund die Berge.
Hallo? Wir wohnen in Schleswig-Holstein! Wir produzieren nachhaltig! Aber wo sollen wir die Berge hernehmen? Und außerdem: Unsere Kühe dürfen im Sommer auf die Weide. Aber wenn die Sonne brennt, gehen sie gerne und von ganz alleine wieder in den Boxenlaufstall.
Aber der Verbraucher liebt das romantische Bild von glücklichen Kühen auf der Weide. Aber auch nur solange, wie sie den ganzen Tag leise sind und keine Fliegen mitbringen! Alle schreien nach Qualität und Nachhaltigkeit, kaufen dann aber heimlich das günstigere, ausländische Steak für den Grillabend.