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Tipps zur Rationsgestaltung

Lesezeit: 4 Minuten

Bei der Verarbeitung von Zuckerrüben entstehen Nassschnitzel. Diese werden abgepresst und dann als Pressschnitzel vertrieben. Sie sind ein energiereiches aber ei- weißarmes Futtermittel, das gerne ge- fressen wird. Der hohe Anteil an Cellu-lose ist für die Rinderfütterung günstig. In der Rindermast kann durch Pressschnitzelsilage ein Teil des Silomaises ersetzt werden. Gut bewährt hat es sich, wenn je 100 kg Lebendgewicht 1 bis 1,2 kg davon verfüttert werden. Bei Futterknappheit kann dadurch das Grundfutter gestreckt werden. Werden mehr als 1,5 kg je 100 kg LG verfüttert, muss der Anteil an Strukturfutter erhöht werden. Bei der Verarbeitung von Zuckerrü- ben fallen Stängelreste, Rübenschwänze und kleinere Rübenbruchstücke an, die als Rübenkleinteile ange- boten werden. Der hohe Zuckergehalt führt zu einer leichten Silierbarkeit dieses Futters. Der T-Gehalt liegt bei etwa 17 %, der Energiegehalt entspricht dem guter Grassilage, der Rohproteingehalt ist niedrig. Die Verbesserung der Aufarbeitung in den Zuckerfabriken hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass der früher problematische Schmutzgehalt deutlich zurückgegangen ist. Rübenkleinteile können mit 1 bis 1,5 kg je 100 kg Lebendgewicht verfüttert werden. Bei höheren Mengen kann die Strukturversorgung nicht mehr sichergestellt werden und durch die Verdrängung energiereicher Maissilage gehen die täglichen Zunahmen zurück. Bei den Rückständen aus der Bierherstellung handelt es sich überwiegend um Biertreber aus Gerste und Weizen. Treber enthalten die restlichen Kohlenhydrate (Reststärke und Gerüstsubstanzen), das wasserlösliche Eiweiß, Ca- und P-Verbindungen sowie Spelzen, Schalen und Zellwandbestandteile als Rohfaser. Biertreber eignet sich sehr gut für die Mast. Bezogen auf die Trockenmasse liegt ihre Energiekonzentration etwa im Bereich von guter Maissilage, ihr Rohproteingehalt ist wesentlich höher. Außerdem werden sie gerne gefressen. Der Gehalt an strukturwirksamer Rohfaser ist gering. Zu hohe Mengen an Biertreber verdrängen Maissilage. Deshalb sollte die Menge bei intensiver Mast auf 1 bis 1,2 kg je 100 kg Lebendgewicht beschränkt werden. Die maximale Einsatzmenge sollte aber auch bei extensiven Verfahren 2 kg in der Anfangs- und 10 kg in der Endmast nicht überschreiten. Sonst werden andere Grundfuttermittel verdrängt und die Ration wird einseitig. Biertreber werden meist siliert. Dabei sollten mindestens zwei Silos vorhanden sein. Aus dem einen wird verfüttert, im anderen wird gelagert. Nach ein bis zwei Wochen ist der Gärvorgang abgeschlossen. So stehen immer einwandfrei vergorene Treber zur Verfügung. Ausgangserzeugnisse sind stärkehaltige Rohstoffe wie Kartoffel und Mais. Außer der Stärke bleiben bei der Vergärung alle anderen Nährstoffe im Ausgangsprodukt zurück. Der Eiweißgehalt ist somit relativ hoch, während der T-Gehalt niedrig ist. Strukturwirksame Rohfaser fehlt fast gänzlich. Die Hefen bewirken in den Schlempen eine Anreicherung des Vitamin-B-Komlexes. In der Rindermast kann Schlempe gut verwertet werden. Sie ist leicht verderblich und sollte frisch, d.h. in heißem Zustand verfüttert werden. In der Anfangsmast mit etwa 250 kg Lebendgewicht sollte 5 bis 10 Liter Schlempe je Tier und Tag nicht überschritten werden, da es sonst leicht zu Durchfällen kommt. In der Endmast kann bis zu 20 Liter je Tier und Tag verfüttert werden. Zum Strukturausgleich ist eine Heu- und Strohbeifütterung besonders notwendig. Getreideschlempe wird von den Bullen besser aufgenommen und ist zudem energie- und proteinreicher als Kartoffelschlempe. Die Beifütterung mit Getreide bzw. Eiweißfuttermittel kann deshalb etwas niedriger als bei der Mast mit Kartoffelschlempe liegen. Pülpe ist ein flüssiges, strukturloses Nebenprodukt aus der Herstellung von Kartoffelstärke. Da noch relativ viel Stärke verbleibt, ist der Energiegehalt hoch und der Rohproteingehalt gering. Der T-Gehalt der abgepressten Pülpe liegt bei etwa 18 22 %. Sie kann sehr leicht siliert werden, das Schüttgewicht liegt bei etwa 800 kg/m3. In der intensiven Rindermast können 1 bis 1,5 kg Pülpe je 100 kg Lebendgewicht verfüttert werden. Werden deutlich höhere Mengen ein-gesetzt, besteht die Gefahr der Struktur-Unterversorgung und der Pansenübersäuerung wegen des hohen Stärkeanteils.

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