Christof Kästner ist unzufrieden mit den Zuchtverbänden: „Ich will nicht die Typisierung an den höchst-bietenden vergeben, sondern meine Kälber mit Zuchtwert verkaufen.“
Die Sammelzuchtwerte sind dem Produktionsleiter eines Milchviehbetriebes in Thüringen zu wenig. „Für eine Vermarktung als Deckbulle ist das nicht ausreichend. Auch die Deckbullen-Betriebe werden immer professioneller und wollen möglichst alle Informationen“, erklärt Kästner.
Die Preise für die Schätzung der Zuchtwerte seien außerdem nicht angemessen und würden künstlich hochgehalten. „Bei günstigeren Preisen würden mehr Tiere untersucht werden. Dann wären mehr Daten verfügbar, die in das Schätzsystem einfließen und die Sicherheit der Schätzung verbessern“, meint Kästner.
Die Preisregelungen in der Zuchtbranche funktioniere wie bei den Benzinpreisen. „Es werden einfach so Regelungen bestimmt und festgelegt. Die Verbände machen, was sie wollen.“
Nur wenn auch Züchter alle Zuchtwerte in der Hand haben, sei eine transparente Preisabsprache möglich. Er fühlt sich von seinem Verband vorgeführt.