Da Zuchtviehauktionen landesweit vorerst abgesagt sind, versuchen die Zuchtorganisationen Interessenten z.B. über Ab-Hof-Verkäufe zusammenzubringen. „Wir haben das Auktionsangebot auf diese Weise bisher gut vermittelt“, sagt Dietmar Albers vom Verein Ostfriesischer Stammviehzüchter.
Der Sunrise Sale der Rinderallianz fand derweil als Online-Auktion statt. Während hier auch ausländische Kunden zuschlugen, läuft das Exportgeschäft ansonsten verhalten. Verschiedene Zuchtorganisationen berichten von einem stagnierenden Geschäft in Drittländer, aber auch in EU-Staaten wie Spanien und Italien. „Der Handel mit Tieren ist erlaubt. Allerdings führen die Grenzkontrollen und Staus zu Unsicherheiten beim Transport“, erklärt Dr. Bianca Lind vom Bundesverband Rind und Schwein. Hinzu kommen Unklarheiten beim Personenverkehr. „Es fehlen noch einheitliche Regelungen. So ist nicht für jedes Land klar, ob die Fahrer anschließend in eine Quarantäne kommen würden“, so Lind.
Mit strengen Hygienerichtlinien arbeiten die Kälberhändler im Süden Deutschlands. „Aktuell darf unser Verkauf in Ansbach nur ohne Zuschauer und mit strengen Vorgaben zu Personenkontakten stattfinden“, sagt Werner Hauk vom Rinderzuchtverband Franken. So sei die Abholung und Vermarktung der Tiere derzeit gesichert. Dr. Holger Mathiak vom Kälber Kontor Süd berichtet von einem geregelten Verkauf, z.B. auch nach Spanien. „Uns machen aktuell die Preise mehr zu schaffen als die Logistik“, erklärt er. Die deutschen Mäster würden immer verhaltener einstallen.