Interne Zitzenversiegler erleich-tern den Verzicht auf antibiotische Trockensteller.
Das antibiotikafreie Präparat wird in die Zitze gespritzt. Es bleibt in der Zitzenzisterne und verschließt den inneren Strichkanaleingang wirksam. So können keine Erreger über den Strichkanal eindringen. Mit den Produkten Orbeseal und Noroseal gibt es derzeit zwei „Internal Teat Sealings“.
Paste verschließt Kanal.
Interne Zitzenversiegler bestehen aus dem Schwermetallsalz Bismuth-Subnitrat. Die Paste wird mit einem Injektor nach dem letzten Melken in die Zitzen verbracht, sodass die Salbe den Strichkanal und die Zitzenzisterne ausfüllt und verschließt. Studien zeigen, dass interne Zitzenversiegler bei eutergesunden Tieren Neuinfektionen in der Trockenstehperiode mindestens so gut verhindern wie antibiotische Trockensteller.Ein wichtiger Faktor für Neuinfektionen in der Trockenperiode ist die Ausprägung des Strichkanalverschlusses über den Keratinpfropf. Untersuchungen bestätigen, dass der Zitzenschluss über den natürlichen Keratinpfropf nicht bei allen Vierteln besteht. Klinische Mastitiden entstehen vorwiegend in Eutervierteln, die nicht verschlossen sind. Sowohl die Milchleistung am Ende der Laktation als auch die Beschaffenheit der Zitzenkuppen beeinflussen das Infektionsgeschehen. Bis zu 50 % der Kühe mit einer Tagesleistung von über 21 kg zum Laktationsende haben nach sechswöchiger Trockenstehperiode keinen Zitzenverschluss ausgebildet. Auch bei Vierteln mit hyperkeratotischen Zitzenkuppen ist die Infektionsanfälligkeit signifikant erhöht. Hier ist das Mastitisrisiko beinahe doppelt so hoch wie bei Vierteln mit unveränderten Zitzenkuppen.
Interne Zitzenversiegler können diese „offenen Zitzen“ effizient gegen aufsteigende Bakterien schützen. Sie übernehmen die natürliche Barrierefunktion des Zitzenkeratins. Die Versiegler lassen sich alleine oder in Kombination mit Langzeitantibiotika applizieren.
Die Teat Sealer verbleiben bis zu 100 Tage unverändert und völlig reizlos in der Zitzenzisterne. Die hemmstofffreie Paste wird nach dem Kalben mit dem Einsetzen des Milchflusses beim ersten Melken ausgemolken. Eine gesundheitsschädigende Wirkung auf das saugende Kalb bzw. ein negativer Einfluss auf die Umwelt oder Lebensmittelsicherheit ist nicht bekannt.