Den zweiten Tag beenden wir mit einer Diskussionsrunde mit Tjade Gronau von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Der Biergarten unseres Hotels bietet dafür eine entspannte Atmosphäre.

Tjade berichtet über die Herausforderungen im nördlichen Niedersachsen, die sich aber auf ganz Deutschland übertragen lassen. So zwingt die Dünge-VO die Betriebe, Gülle abzugeben. Offen sei, wohin die Nährstoffe fließen werden und zu welchem Preis. Viele Familienbetriebe sind bei der Arbeitsbelastung am Limit. Mitarbeiter zu finden und zu halten, ist für viele neu und schwer.

Flächen gibt es in der Region noch zu moderaten Preisen. Allerdings kommt der Markt durch die Auflagen der Dünge-VO unter Druck.

Die Betriebszweigauswertungen der Kammer zeigen, dass die letzten Milchjahre Spuren auf den Betrieben hinterlassen haben. Deshalb will Power-Praktikant Oliver Peters wissen: „Welche Kuhzahl ist krisenfest“

Der Berater rechnet vor: Mit hoher Kuhzahl und Milchleistung sinken die kalkulatorischen Kosten.Allerdings zeigen die Auswertungen, dass die realen Gewinne ab 350 Kühen sinken. Die Milchmenge ist häufig teuer ermolken. Festkosten, z.B. für Mitarbeiter, werden bei niedrigen Milchpreisen zum Knackpunkt.

Der Berater rät den jungen Rinder-Fans deshalb: Lieber langsam und gesund wachsen. Wer wenig Fremdkapital anhäuft, bleibt unabhängig und flexibler. Nicht zuletzt: Politische Entscheidungen sind nicht kalkulierbar.