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Von Mutterkühen in die Milch

Lesezeit: 3 Minuten

Familie Viering aus Nordhessen ist vor zwei Jahren neu in die Milchproduktion eingestiegen. Dass das erfolgreich läuft, haben sie ihrem Händchen für Tiere zu verdanken.


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Dass in ihrem Stall einmal Milchkühe stehen, hätten sie selbst nie für möglich gehalten. Florian Viering und seine Eltern Karl und Doris züchteten lange Jahre erfolgreich Charolais-Kühe, bauten 2007 sogar noch einen Stall für ihre Herde.


Über 100 Mutterkühe hielten sie zuletzt. Doch weil sie davon allein nicht leben konnten, entschieden sie sich, mit der Milch ihr Geld zu verdienen. Darüber hinaus brauchten sie für ihre 250 kW-Biogasanlage mehr Gülle, die sie mit den Charolais-Rindern allein nicht erzeugen konnten.


Aber auch persönliche Interessen spielten bei der Umstellung eine Rolle: „Ich arbeite gerne mit Kühen zusammen“, sagt Florian Viering, der zwei seiner Ausbildungsjahre auf Milchviehbetrieben verbrachte. Er war zu dem Zeitpunkt 26 Jahre alt und suchte eine Perspektive für die Zukunft. Das war im August 2012.


Bereits im April 2013 kauften sie die erste Quote, damals noch zu einem Börsenpreis von 1 ct/kg Milch, zunächst für 60 Kühe. An den darauffolgenden Börsenterminen kauften sie Quote hinzu, stockten die Herde auf gut 130 Kühe auf und feilten an der Leistung. Im zurückliegenden Quotenjahr lieferten sie schließlich 1,1 Mio. kg Milch ab.


Dass die Familie ein Faible für Milchkühe hat, beweist auch der enorme Leistungs­anstieg in kürzester Zeit: Innerhalb von zwei Jahren steigerten sie die Milch­menge von 28 auf 35 Liter pro Kuh und Tag. „Das Herdenmanagement hat von Anfang an einfach gut geklappt“, sagt Karl Viering. Doch nicht alles lief problemlos.


Übergang mit Abenteuern.

Sie entschieden sich, die Mutterkuh- kontinuierlich gegen die Milchkuhherde auszutauschen. Als im Juni 2013 die ersten Holstein-Färsen kalbten, war der Stall noch nicht fertig umgebaut, Melkroboter und Kühltechnik noch nicht installiert. So haben sie übergangsweise 16 Färsen in Altgebäuden mit einer Eimer­melk­anlage melken müssen. „Und weil uns der Kühltank fehlte, mussten wir die Milch an Kälber vertränken“, berichten Vierings. Erst im September 2013 war der Stall für die Milchkühe bezugsfertig.


Momentan haben Vierings, die zum DMK liefern, mit den niedrigen Milchpreisen zu kämpfen. „Trotz hoher Leistung und Investitionsförderung konnten wir bis jetzt mit der Milch noch nicht viel Geld verdienen“, resümiert Karl Viering.


Berufskollegen waren entsetzt:

Und wie reagierte das direkte Umfeld auf ihr Vorhaben? „Aus Angst um die ohnehin schon knappe Fläche waren viele entsetzt“, erinnert sich Karl Viering. Acht Voll- und sieben Nebenerwerbsbetriebe gibt es in der Gemeinde, die alle um Fläche konkurrieren.


Vierings bewirtschaften zur Zeit 140 ha, davon sind 100 ha Grünland. Derzeit halten sie noch einige Jungtiere auf Beweidungsflächen aus der „Mutterkuhzeit“, die sie nicht mähen können. „Damit wir die Jungtiere besser im Blick haben, möchten wir sie gerne alle im Stall halten“, erklären Florian Vie-ring und seine Freundin Laura Kahler, die vor kurzem in den Betrieb mit eingestiegen ist. Doch das ist flächenmäßig zur Zeit nicht möglich.


In Zukunft möchten Vierings die Färsen stärker selektieren, u. a. durch den Einsatz von gesextem Sperma. Die Herde werden sie allenfalls um 20 Kühe aufstocken, bis die beiden Roboter voll ausgelastet sind.Svenja Pein

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