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Welchen Ventilator für den Anbindestall?

Lesezeit: 4 Minuten

Die Vorteile von Ventilatoren in Milchviehställen sind unbestritten. Kein Milcherzeuger, der in diese Technik investiert hat, möchte in Zukunft darauf verzichten. Das hat eine Umfrage der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft unter bayerischen Landwirten gezeigt. Die erhöhte Luftbewegung im Tierbereich verschafft den Kühen Kühlung und bewirkt eine Verminderung des Hitzestresses: Die Futteraufnahme fällt auch bei hohen Temperaturen weniger oder gar nicht ab. Die Stoffwechselbelastung ist geringer. Die Milchleistung und Inhaltsstoffe bleiben konstant. Die Zellgehalte steigen nicht an und das Fruchtbarkeitsgeschehen verschlechtert sich nicht. Diese Effekte erzielen Ventilatoren nicht nur in Laufställen, sondern auch in Anbindeställen. Dies zeigen Praxiserfahrungen aus Bayern, wo mittlerweile etliche Anbindebetriebe mit dieser Technik arbeiten. Gerade in alten Massivgebäuden mit geringem Luftraum führt der Einsatz der Ventilatoren zu einer Verringerung des Hitzestresses, einer Verbesserung der Luftqualität und einem deutlich höheren Arbeitskomfort. Tiere können dem Luftstrom nicht ausweichen Für Ventilatoren in Anbindeställen gelten ähnliche Anforderungen wie in Laufställen: Das Material sollte korrosionsbeständig sein. Deshalb ist es von Vorteil, wenn Aluminiumbauteile mit Kunststoff beschichtet sind. Da bei Axialventilatoren der Stromverbrauch und nicht die Investitionskosten den Aufwand entscheidend bestimmt, sollte man den Stromverbrauch im Blick haben. Die Empfehlung lautet, dass die Leistungsaufnahme 50 W pro 1 000 m3 Luftleistung nicht übersteigt. Der große Unterschied zum Laufstall besteht aber darin, dass die Kühe bei Anbindehaltung an den Stand- bzw. Liegeplatz fixiert sind und somit dem Luftstrom nicht ausweichen können. Das heißt: Die Anordnung und die Luftleistung der Ventilatoren müssen im Anbindestall besonders gut aufeinander abgestimmt sein. Zwei Möglichkeiten In der Praxis haben sich zwei Varianten bewährt: 1) Das Einblasen der Luft über den Futtertisch mit großvolumigen Ventilatoren mit einer Luftleistung (freiblasend) von mind. 40 000 m3 pro Stunde. Hier verteilt sich die Luft über den Kopfbereich der Kühe sehr gut im Raum. Der Aufbau entspricht zwar der klassischen Tunnellüftung, nur wird die Luft nicht durch den Stall gesogen, sondern in den Stall gedrückt. Deshalb muss am anderen Ende des Stalles eine Öffnung vorhanden sein, über die die Luft entweichen kann. Läuft der Ventilator, sollte das gegenüberliegende Durchgangstor geöffnet sein. Bei einseitig befahrbaren Futtertischen genügt es, im hinteren Bereich einige Stallfenster komplett zu öffnen. Ein Teil des Luftstromes wird auch zwischen den Tieren abgeleitet, was auch das Arbeitsklima für die Melkperson verbessert. Bei befahrbaren Futtertischen muss der Ventilator so angebracht werden, dass er bei der Futtervorlage kein Hindernis darstellt. Eine Möglichkeit ist, den Ventilator schwenkbar an der Wand zu befestigen, um ihn dann zum Befahren des Futtertisches zur Seite zu klappen (siehe kleines Foto Seite R 20). Eine andere Variante ist ein mobiler Ventilator, der auf ein fahrbares Gestell montiert ist. Er kann bei Bedarf auf den Futtertisch gestellt werden und Luft in den Stall blasen (siehe großes Foto Seite R 20). 2) Für Ventilatoren mit einem kleineren Flügelraddurchmesser (< 75 cm) ist auch eine Anordnung direkt über den Tieren möglich. Hier sollte der Luftstrom zwischen 10 000 und 14 000 m3 pro Stunde betragen. Da die maximale Luftleistung der meisten Fabrikate darüber liegt, ist bei der Anordnung der Ventilatoren über den Kühen eine Stufenschaltung mit Trafo notwendig, um die gewünschte Luftleistung auch tatsächlich zu erreichen. Beim Einblasen über den Futtertisch reicht dagegen eine einfache Ein-Aus-Schaltung, die man gegebenenfalls über eine Zeitschaltuhr steuern kann. Bei Deckenmontage müssen die Ventilatoren leicht angewinkelt werden, um den Luftstrom besser in den Tierbereich zu lenken. Dabei hat sich ein Neigungswinkel von 15 Grad bewährt. Große Gebäudelängen erfordern unter Umständen mehrere Ventilatoren in einer Kuhreihe. Dabei ergeben sich die Abstände je nach Ventilatortyp. Kleine Ventilatoren mit hoher Drehzahl haben große Wurfweiten (bis über 20 m), während große Ventilatoren mit niedriger Flügeldrehzahl nur geringe Wurfweiten (10 bis 15 m) aufweisen. Unabhängig davon, ob über den Kühen oder über den Futtertisch geblasen wird, empfiehlt es sich, die Ventilatoren so anzuordnen, dass sie nicht direkt gegen die Hauptwindrichtung blasen. Das erhöht die Luftleistung und senkt die Stromkosten.

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