Um die positiven Effekte des Dippens zu nutzen, sollten mindestens 2/3 der Zitze mit dem Dippmittel benetzt sein. Das Mittel soll sich an der Zitzenkuppe als Tropfen sammeln und die Strichkanalöffnung verschließen. Je nach Viskosität kann es durch Kapillarkräfte auch noch in den Zitzenkanal eindringen.
Es gibt verschiedene Verfahren: Sprühen von Hand oder automatisch, manuell Dippen mit dem Dippbecher und das automatische Sprühen direkt am Melkzeug. Die Sprühverfahren sind derzeit noch im Nachteil (dazu zählt nicht das Sprühen direkt im Melkzeug). Der deutlich höhere Mittelverbrauch des Sprühens (bis zu zweimal mehr als mit einem Dippbecher) und eine ungenauere Wirkung durch Sprühschatten sind die Nachteile.
Der Vorteil des automatischen Sprühens ist das mögliche Einsparen einer zusätzlichen Arbeitskraft, sagt Dr. Martin Spohr, Tiergesundheitsdienst Stuttgart. Vor allem in größeren Herden, wenn eine Person alleine zum Dippen benötigt wird, kann diese Einsparung den erhöhten Mittelverbrauch oft ausgleichen.
Das automatische Sprühen direkt im Melkzeug stellt bereits jetzt eine gute Alternative dar. Durch das sofortige und genaue Dippen der Zitzen im direkten Anschluss an das Melken ist die Wirkung hier sehr gut. Jedoch sollte bei diesen Systemen darauf geachtet werden, dass keine Mittelreste in den Milchsammeltank gelangen können (siehe top agrar 3/2015).
Der Dippbecher mit Rücklaufschutz, bei dem das Mittel nicht mehr in den Vorratsbehälter zurückfließen kann, bleibt wohl trotzdem noch für viele Betriebe das Mittel der Wahl.