Viele Regionen Deutschlands leiden unter dem trockenen Frühjahr und einem trockenen Juni. Der fehlende Grünland-Aufwuchs macht den Rinderhaltern große Sorge.
In Hessen berichten Landwirte von bis zu 50 % geringeren Erträgen beim 1. Schnitt. „Weil es auch danach kaum geregnet hat, konnte wenig nachwachsen. Der 2. Schnitt steht teilweise noch auf den Flächen“, berichtet Sibylle Möckling-hoff-Wicke vom Innovationsteam Milch. Der hessische Bauernverband hat deshalb eine Futterbörse eingerichtet.
Ähnliche Situation in Sachsen-Anhalt: Im Juni fielen hier nur ca. 20 % der üblichen Regenmengen. „Schon die Erträge vom 1. Schnitt waren gering. Der 2. Schnitt ist teilweise komplett ausgefallen“, berichtet Christian Apprecht vom Bauernverband Sachsen-Anhalt und warnt: „Für einzelne Betriebe wird das Winterfutter knapp.“
Der Bundesrat hat deshalb beschlossen, dass die Länder die Beweidung oder Schnittnutzung von ökologischen Vorrangflächen zulassen dürfen. Die Ausnahmeregelung könnte noch Mitte Juli in Kraft treten, wenn die Bundesregierung zustimmt.