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Wir bilden zu wenig Landwirte aus

Lesezeit: 3 Minuten

Die Zahl der landwirtschaftlichen Lehrlinge ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Droht ein Hofnachfolgermangel? Dr. Berges: Gemessen an der aktuellen Situation ist dies tatsächlich zu befürchten. Die Zahl der Auszubildenden in der Landwirtschaft ist in den letzten Jahren auf zur Zeit ca. 7 900 gesunken. Allerdings lagen die Zahlen Anfang der 90er Jahre schon mal deutlich niedriger. Der eigentliche Boom liegt bereits über zwanzig Jahre zurück. Damals gab es allein in den alten Bundesländern fast 20 000 Auszubildende. Wie viel junge Leute müssten denn eine landwirtschaftliche Lehre machen, um die Hofnachfolge sicherzustellen? Dr. Berges: Wir haben zurzeit in der Bundesrepublik rund 180 000 Haupterwerbsbetriebe. Um diese alle mit einem qualifizierten Betriebsnachfolger auszustatten, benötigen wir rund 15 000 Auszubildende. Dabei muss man aber die aktuelle Altersstruktur und den Strukturwandel berücksichtigen. Wenn dieser so weitergeht wie in den vergangenen Jahren, gibt es in zwanzig Jahren nur noch 90 000 Betriebe. Für 90 000 Betriebsleiter wären dann rund 7 500 Auszubildende ausreichend. Trotzdem müssen wir deutlich mehr Landwirte ausbilden, denn die Betriebe werden in den nächsten Jahren stark wachsen. Folge: Neben dem Betriebsleiter werden auch Mitarbeiter benötigt. Die Berufschancen für junge Leute in der Landwirtschaft sind demnach gut? Dr. Berges: Wir haben derzeit schon einen Mangel an landwirtschaftlichen Fachkräften in den neuen, zunehmend auch in den alten Bundesländern. Auf der anderen Seite gibt es in der Landwirtschaft jede Menge freie Ausbildungsplätze. Die Perspektiven für interessierte angehende Landwirte, attraktive Arbeitsplätze zu bekommen, sind sehr gut. Wer sich dann noch weiterqualifiziert, kann auch Führungsaufgaben übernehmen. Sollte die Werbetrommel für eine landwirtschaftliche Lehre auch verstärkt außerhalb der Landwirtschaft gerührt werden? Dr. Berges: Warum nicht? Es läuft auch in anderen europäischen Ländern so. Man muss nicht zwingend aus der Landwirtschaft kommen, um ein guter Landwirt zu werden. In Dänemark stammen zum Beispiel rund 60% der angehenden Betriebsnachfolger nicht aus der Landwirtschaft. Es ist schon interessant, dass es die Dänen schaffen, ein so positives Image in der breiten Bevölkerung zu vermitteln, dass sich auch nichtlandwirtschaftliche junge Leute für diesen Beruf interessieren. Wie kann man junge Leute zu einer landwirtschaftlichen Ausbildung motivieren? Dr. Berges: Die Landwirtschaft bietet sicher einen der spannendsten, interessantesten und abwechslungsreichsten Arbeitsplätze überhaupt. Dieses Bild der Landwirtschaft kommt in den Medien aber nicht rüber. Der Berufsstand ist deshalb gefordert, aktive Imagearbeit und Nachwuchswerbung zu betreiben.

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