„Die deutschen Landwirte produzieren mehr Milch als das Land verbraucht und sind damit auf den Export angewiesen“, beschreibt Dr. Björn Börgermann, Pressesprecher des Milchindustrieverbands (MIV) die derzeitige Situation. Mehr als 50% der hier erzeugten Menge werden aktuell sowohl mit EU-Nachbarstaaten als auch mit Drittländern gehandelt. Auch für die Zukunft gelte, dass Milch und Milchprodukte aus Deutschland und Europa am Weltmarkt gefragt sind. „Freihandelsabkommen sind daher sinnvoll, wenn es sich um Importländer handelt“, so Börgermann. Der Export sei außerdem ein Teil der Wertschöpfungsstrategie einer Molkerei. „Klar ist aber auch, dass Trends wie Tierwohl und gentechnikfreie Fütterung in vielen Exportländern keine Rolle spielen“, verdeutlicht der MIV-Sprecher. „In der Konsequenz honorieren sie diese zusätzlichen „Boni“ nicht.“ Unklar bleibe, wie es in puncto Brexit weitergeht. „Voraussichtlich wird der Export nach UK nicht komplett wegfallen“, so Börgermanns Einschätzung. Bürokratie- und Logistikkosten sowie Preise und Nachfrage werden sich aber ändern. Russland könnte ohne Embargo zukünftig wieder ein wichtiger Handelspartner werden.
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