Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

Aus dem Heft

Womit ausgewinterte Flächen bestellen?

Lesezeit: 3 Minuten

Im letzten Herbst konnten viele Betriebe witterungsbedingt ihren Winterweizen nicht mehr säen. Hinzu kommen regional Ausfälle durch Staunässe und vor allem durch Auswinterung. Welche Alternativen haben diese Betriebe bei der Frühjahrsbestellung? Welche Sommerungen sind denn am lukrativsten? Breulmann: Das hängt in erster Linie vom Ertragsniveau ab. Körnermais ist auf jeden Fall dort zu empfehlen, wo er sichere Erträge von 80 bis 100 dt/ha bringt. Einzelbetrieblich ist zu berücksichtigen, dass der Anbau Spezialtechnik erfordert, hohe Trocknungskosten verursacht und bei pflugloser Bestellung die Fusariumgefahr deutlich erhöht. Bei Sommerweizenerträgen von 70 bis 75 dt/ha und Hafererträgen von 55 bis 65 dt/ha liegt deren Deckungsbeitrag nahezu auf dem Niveau von Körnermais. Sommergerste für Futterzwecke ist ertraglich schwächer und daher weniger wettbewerbsfähig. Bei etwas späterer Saat bricht sie aber ertraglich nicht so ein. Kommt man erst Ende März/Anfang April auf den Acker, sollte auf Sommergerste ausgewichen werden. Bei Braugerste ist die späte N-Mineralisation nach dem langen Frost zu berücksichtigen. Gute Standorte mit hoher NNachlieferung bekommen eventuell Qualitätsprobleme und scheiden daher aus. Wo kommt Sommerraps in Frage? Breulmann: Für ihn spricht der derzeit relativ gute Rapspreis. Bei Erträgen von 25 bis 30 dt/ha kann er aber nur im oberen Ertragsbereich und unter Berücksichtigung des guten Vorfruchtwertes mit Sommerweizen oder Hafer konkurrieren. Wie schneiden Erbsen und Ackerbohnen ab? Breulmann: Die große Unsicherheit bei Leguminosen sind die stark schwankenden Erträge. Erbsen passen eher auf die leichteren Standorte. Die Bohnen müssen früh gesät werden, spätestens Anfang März. Problematisch ist die Verwertung bzw. Vermarktung. Leguminosen passen am besten in Veredlungsbetriebe. Ihr Futterwert errechnet sich aus Sojapreis plus Weizenpreis geteilt durch 2. Für Marktfruchtbetriebe ist der Vorfruchtwert interessant. Er beträgt ca. 100 bis 150 E/ha durch eingesparten N-Dünger, pfluglose Bestellung der Folgefrucht usw. Dann erreicht der Deckungsbeitrag der Leguminosen durchaus 500 bis 550 E/ha, bei Erträgen von 45 bis 50 dt/ha. Wann sollten ausgewinterte oder lückige Bestände umgebrochen werden? Breulmann: Raps mit 8 bis 15 Pflanzen/m2 und Weizen mit ca. 100 bzw. Gerste mit ca. 130 vitalen Pflanzen/m2, gleichmäßig verteilt, sollten in jedem Fall stehen bleiben. Sie bringen zwar keinen vollen Ertrag mehr. Aber die Neubestellung verursacht schnell Kosten von 150 bis 200 E/ha. Insgesamt beläuft sich der Schaden bei ausgewinterten Beständen auf ca. 300 E/ha, rechnet man die Pflanzenschutzmaßnahme im Herbst und den Deckungsbeitragsverlust gegenüber einer Ertragserwartung von 85 bis 90 dt/ha bei Winterweizen hinzu.

Die Redaktion empfiehlt

top + In wenigen Minuten wissen, was wirklich zählt

Zugang zu allen digitalen Inhalten, aktuelle Nachrichten, Preis- und Marktdaten - auch direkt per Mail

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.