Leserfrage: Als Grünlandbetrieb muss ich das gesamte Stroh zukaufen. Das meiste Stroh brauche ich, um die Kälber in Gruppenhaltung einzustreuen. Durch die Trockenheit in diesem Jahr steigen die Strohpreise und das Stroh könnte knapp werden. Was eignet sich alternativ als Einstreumaterial für Kälber?
Antwort: In den ersten Lebenswochen gibt es keine geeignete Alternative zu (Weizen)-Stroh, sagt Dr. Bernd Fischer, LLG Sachsen-Anhalt. Es hat die besten Isoliereigenschaften. Von der Einstreu mit Säge- und Hobelspänen oder sehr kurz gehäckseltem Stroh sollten Sie für neugeborene Kälber möglichst absehen. Sehr kurzes Stroh haftet leichter an der Bauchdecke als Langstroh und kann so eher Nabelentzündungen begünstigen. Wesentlich ist jedoch, dass das Stroh nicht verpilzt ist.
Um Stroh zu sparen, können Sie den Boden mit isolierenden durchlässigen Elementen auslegen. Dafür eignet sich ein Plastikspaltenboden bzw. -rost aus der Ferkelaufzucht. So kann die Feuchtigkeit leichter ablaufen und Sie erreichen auch mit weniger Nachstreu eine gute Isolierwirkung.
Auch nach der vierten Lebenswoche bleibt Getreidestroh das Mittel der Wahl, ergänzt Dr. Ilka Steinhöfel, LfULG Sachsen. Vorübergehend oder in Kombination mit Stroh können Sie auch andere Einstreu nutzen. Dazu zählen das Stroh anderer Kulturen wie Raps, Mais und Miscanthus sowie Säge- und Hobelspäne, Torf, Sand und Erden (ggf. mit Kalk gemischt).