"Wir demonstrieren heute stellvertretend für 100 000 deutsche Milcherzeuger für faire, gerechte Milchpreise und gegen die ruinöse Preispolitik der Molkereien und des Lebensmitteleinzelhandels", so Wolfgang Vogel, Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes e.V. (SLB) vor den rund 1000 Milcherzeugern die zum Müller-Werk nach Leppersdorf gekommen waren.
Grund für den Protest sei, dass die Sachsenmilch AG ihren Grundpreis im April auf 33 Cent /kg gesenkt und dem Discounter Aldi bei H-Milch freiwillig Preisnachlässe in Höhe von 15 Ct/Liter angeboten habe. Vogel bezeichnete das als Preisdumping in Reinkultur: "Das ist der Ausverkauf der sächsischen und deutschen Milcherzeuger. Das ist der Verrat an uns allen. Es geht um die Existenz von 100.000 Milchbauern in Deutschland. Die lassen wir uns nicht von Molkereien und vom Lebensmitteleinzelhandel rauben. Bauernfleiß gibt es nicht zum Dumpingpreis!"
Der SLB-Präsident rief zur Stärkung der Marktmacht der deutschen Milchbauern auf. "Wir haben nur eine Zukunft, wenn wir einig sind und gemeinsam unsere Milch vermarkten. Nur ein geeinter Bauernstand ist ein starker Bauernstand. Daher ist die Bündelung der Milcherzeuger in Sachsen und darüber hinaus alternativlos! Unsere Familien und Betriebe haben nur eine Zukunftsperspektive, wenn wir der Übermacht der Molkereien und des Lebensmitteleinzelhandels mit einem starken Erzeugerzusammenschluss Paroli bieten."