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12 Thesen für die Milchwirtschaft

Die Milcherzeuger in Deutschland schreiben aktuell bereits das Jahr 2015, denn die für 2015 befürchteten Turbulenzen am Milchmarkt (Quotenausstieg) erleben viele Milchbauern in Nord- und Ostdeutschland bereits in diesem Jahr. Das erklärte top agrar-Chefredakteur Berthold Achler auf dem 1.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Milcherzeuger in Deutschland schreiben aktuell bereits das Jahr 2015, denn die für 2015 befürchteten Turbulenzen am Milchmarkt (Quotenausstieg) erleben viele Milchbauern in Nord- und Ostdeutschland bereits in diesem Jahr. Das erklärte top agrar-Chefredakteur Berthold Achler auf dem 1. Düsser Milchviehforum der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Zur aktuellen Situation und zu den Perspektiven der Milchwirtschaft formulierte Achler 12 Thesen.


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1. Aktuelle Probleme: Wir schreiben in 2009 bereits das Jahr 2015. Absturz der Milchpreise. Grundpreise von 19 \- 25 Cent im Norden und Osten. Die Marktmolkereien zahlen noch besser. Preisdifferenz zwischen deutschen Molkereien bis zu 10 Cent/kg. Liquiditätsengpässe auf den Betrieben. Absturz der Quotenpreise am 1. April?


2. Ursachen des Debakels: Rückgang der Nachfrage weltweit. Wirtschaftskrise. Überproduktion in der EU. Brüssel stützt den Milchmarkt nicht mehr (nur noch begrenzt). Der Druck auf Milchviehbetriebe und Molkereien ist politisch gewollt (Anpassungsdruck).


3. Der technische Fortschritt geht immer weiter: Fütterungs- und Melktechnik, Automatisierung, Management. Zucht, gesextes Sperma, Genomanalyse. Fütterung wird immer präziser. Kuhkomfort wirkt gewaltig. Leistung der Kühe steigt weiter. Arbeitsproduktivität steigt. Ausbildung und Fachwissen der Milcherzeuger steigen. Jeder Fortschritt wird von der Praxis genutzt!


4. Betriebliches Wachstum geht weiter: In Süddeutschland 800 neue Boxenlaufställe in 2008. In vielen norddeutschen Arbeitskreisen ca. 80 Kühe/Betrieb, plus zwei bis drei Kühe pro Jahr. Überlieferung der Quoten als Beratungsempfehlung. In Schleswig-Holstein: Mindestens ein 200er Kuhstall in jedem Landkreis. Im Osten sogar Neubauten für 1.000 bis 2.000 Kühe. Die Stallbau-Welle rollt bundesweit weiter.


5. Der Milchstandort Deutschland hat Zukunft: Günstiges Klima, gute Böden. Gute Ausbildung der Betriebsleiter. Hohe Motivation der Milcherzeuger. Gute Beratung. Über 80 Mio. Verbraucher im eigenen Land.


6. Molkereien müssen Schlagkraft steigern. Staatliche Absicherung des Milchmarkts entfällt. Verhandlungs-Position gegenüber dem Handel stärken. Absatz ankurbeln im In- und Ausland (Drittländer). Wertschöpfung aus der Milch steigern. Neue Produkte, Innovationen. Mehr Werbung, mehr Marketing. Die Umsetzung geht zu langsam voran.


7. Milchprofis fördern und fordern. Junge Leute für Zukunftsthemen gewinnen. Gute Berater fördern und fordern. Ständig nach neuen Impulsen suchen. Noch 30.000 Betriebe ohne Leistungskontrolle, produzieren im "Blindflug". Mit neuen Angeboten für den LKV begeistern?


8. Milcherzeuger reagieren auf extrem niedrige Milchpreise. Kosten gezielt senken. Mit Beratern nach Reserven suchen. Finanziell flüssig bleiben. Liquidität geht vor Rentabilität. Keine Quote kaufen. Notfalls Jungvieh verkaufen. Frühzeitig mit der Bank reden.


9. In der Krise investieren? Historisch niedrige Zinsen. Stallbau-Förderung bleibt attraktiv. Niedrige Baukosten. Quotenpreise sinken. Mutige Milcherzeuger bauen weiter Kuhställe, Kälberställe, Biogasanlagen.


10. Rinderhaltungs-Verordnung kommt voraussichtlich in 2010. Saftige Auflagen geplant (täglicher Auslauf, Weidepflicht). Verbot des Anbindestalls in 2020 zu befürchten (Lobby der Tierschützer). Noch 60.000 Anbindeställe in Deutschland. Beratung muss rechtzeitig nach Lösungen suchen: Mehr Boxenlaufställe, Umbau zu Fressliegeboxen, Modelle für Betriebs-Kooperationen aufzeigen.


11. Pflichtenheft für die Stalltechnik-Branche: Die Technisierung in der Milchviehhaltung wird immer umfangreicher (Automatisierung). Bei Problemen mit der Technik professionell reagieren, denn größere Herden, größere Schäden. Zellgehalt steigt bundesweit, Rolle der Melktechnik klären. Konstruktionsfehler an der Melk- und Stalltechnik schneller abstellen. Serviceleute besser aus- und fortbilden. Betriebsleiter für Notfälle (Störungen) ausbilden. Erfahrungsaustausch zwischen Industrie, Beratung und Praxis verbessern.


12. Die Zukunft gehört den Optimisten. Klare persönliche und berufliche Ziele setzen. Zufriedenheit in Beruf und Familie anstreben. Wenn Vollerwerb, dann richtig! Zuerwerb ist mit Kühen erfolgreich möglich (Kombibetriebe). Nebenerwerb passt nicht zu Milchkühen. Für tüchtige Bauern gibt es ein Leben nach der Milchquote.

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