Der Molkereikonzern Arla Foods hat ein neues Instrument mit künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt, um die Milchlieferungen der Genossenschaftsmitglieder besser einschätzen zu können. So will das Unternehmen jedes Jahr 200 Mio. kg Milch besser besser nutzen und die Wertschöpfungskette noch nachhaltiger stärken, heißt es in einer Mitteilung.
Pro Jahr liefern die 10.300 Genossenschaftsmitglieder aus Nordeuropa rund 13 Mrd. kg Milch an Arla. Jetzt hat Arla eigenen Angaben zufolge ein Tool entwickelt, das mit künstlicher Intelligenz prognostiziert, wie viel Milch 1,5 Mio. Kühe in Zukunft produzieren. Bisher hätte so eine Prognose auf Basis von zahlreichen Excel-Tabellen mehrere Tage gedauert. Mit dem neuen Tool soll die Prognose dagegen nur noch wenige Stunden dauern – und sei zudem sogar noch um 1,4 % genauer.
„Je besser wir unsere Milchmengen prognostizieren können, desto besser können wir die gesamte Wertschöpfungskette planen und optimieren. So verbessern wir die Rentabilität für unsere Landwirte und fördern die Nachhaltigkeit. Das neue KI-Tool liefert uns bessere Einblicke in unsere Milchmengen als jemals zuvor“, so Michael Bøgh Linde Vinther, Director of Global Milk Planning bei Arla.
Die besseren Prognosen zur Milchlieferung würden bedeuten, dass pro Jahr 200 Mio. kg Milch besser genutzt werden können. Durch die KI-Technologie sei Arla in der Lage, die Prognosen zur Milchlieferung auf einer deutlich breiteren Datenbasis zu erstellen. Diese würden beispielsweise saisonale Veränderungen, die Anzahl der Landwirte, die auf neue Milchsorten umstellen, die geografischen Merkmale der Landwirte sowie die Milchmenge, die sie täglich produzieren, berücksichtigen.
„Wir können wichtige strategische Entscheidungen nun auf Grundlage von fundierteren Informationen treffen. Die Daten sind valider. Denn sie werden jetzt in einem sicheren System formalisiert und basieren nicht mehr auf den Kenntnissen Einzelner. Es ist fantastisch, zu sehen, wie es diese neue Technologie schafft, eine bisher sehr zeitaufwendige Aufgabe zu optimieren“, erläutert Michael Bøgh Linde Vinther.
Beispielsweise sei es nun möglich, drei bis fünf Monate im Voraus zu bestimmen, wie viel Milch von Landwirten aus Norddeutschland und Westdeutschland abgeholt werden soll. „Dieses Wissen ist sehr wertvoll. Denn es versetzt uns in die Lage, die Zahl der Arla-Lkws zu planen und anzupassen, die durch das Land fahren. Auf diese Weise können wir sowohl Kosten sparen als auch die Umwelt schützen, indem wir unnötige CO2-Emissionen vermeiden“, erläutert er.