Die europäische Molkereigenossenschaft Arla konnte 2021 den Jahresumsatz um 5,6 % auf 11,2 Mrd. € steigern. 2020 waren es noch 10,6 Mrd. €. Grund dafür sind laut Unternehmen die höheren Verkaufspreise und ein mengenenbasiertes Umsatzwachstum im Bereich der Markenprodukte. Das E-Commerce-Geschäft habe zum 17 %igem Wachstum der Online-Vertriebskanäle beigetragen.
Arla unterteilt sein Geschäft in vier Geschäftsbereiche:
Europa: Der Umsatz ist von 6,41 Mrd. € 2020 auf 6,62 Mrd. € 2021 gewachsen. Das mengenbasierte Umsatzwachstum bei Markenprodukten lag in diesem Bereich bei 2,3 %. Im Vorjahr war der Wert mit 5,9 % höher. Am deutschen Markt lag das Umsatzplus bei 1,7 %.
International: Der Gesamtumsatz lag hier bei 2,10 Mrd. € für 2021 im Vergleich zu 1,97 Mrd. € im Jahr 2020. Das Markenwachstum ging von 11,6 % auf 9,1 % zurück.
Arla Foods Ingredients: Die Tochtergesellschaft erreichte des Mehrwert-Zutatengeschäfts ein Wachstum von 14,5 %. Der Gesamtumsatz belief sich 2021 auf 794 Mio. € (2020: 716 Mio. €).
Globale Industrieverkäufe: Der Umsatz liegt mit 1,69 Mrd. € für 2021 höher als im Vorjahr (2020: 1,54 Mrd. €).
Die Aussichten für 2022 sind laut Peder Tuborgh folgende: "Die Auswirkungen der anhaltenden Marktschwankungen und der hohen Inflation auf das Verbraucherverhalten werden vielfältig und schwer vorherzusagen sein. Es ist wahrscheinlich, dass wir eine Verlangsamung unseres Markenwachstums sehen werden, wenn sich der Markt wieder auf ein neues Niveau einpendelt.
Arla plant im Jahr 2022 Investitionen in Gesamthöhe von 600 Mio. €. Unter anderem in den Ausbau von Starbucks-Produktionskapazitäten in Dänemarkt, die Fertigstellung der Milchpulveranlage in Pronsfeld und die Erweiterung der Mozzarellaproduktion in Dänemark. Zudem wolle die Molkerei auch in digitale Lösungen im Bereich der Lieferkette investieren.
Nachzahlung für Milcherzeuger
In Deutschland lag der Milchauszahlungspreis von Arla 2021 laut Angaben des Unternehmens im Mittel bei 36,31 ct/kg für konventionelle Milch - ohne jährliche Nachzahlung und Kapitaleinlage.
Die jährliche Nachzahlung an die Landwirte soll mit der neuen Konsolidierungspolitik von 1,0 auf 1,5 ct/kg gelieferter Milch steigen. Vorraussetzung sei, dass das Unternehemen einen Jahresüberschuss in Höhe von mindestens 2,8 % des Umsatzes erzielt.
"2021 war für die landwirtschaftlichen Betriebe ein hartes Jahr, da sowohl unsere Genossenschaftsmitglieder als auch unser Unternehmen von den anhaltenden Auswirkungen der Pandemie und den enorm steigenden Produktionskosten betroffen waren", so Manfred Graff, stellvertrender Aufsichtsratsvorsitzender von Arla und deutscher Landwirt aus der Eifel.