Nach einem schwierigen 1. Quartal 2018 hat die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods nach eigenen Angaben die Leistung im Jahresverlauf gesteigert und das Jahr mit verbesserten Absatzzahlen und einem höheren Markenanteil abgeschlossen. Dabei zeigte sich das Deutschlandgeschäft stark, sodass der mengenbasierte Umsatz im Bereich der Kernmarken um 6,5 Prozent stieg. Die Molkerei ist in Deutschland mit Marken wie Arla Buko, Arla Skyr und Kærgården vertreten. Mit dem Transformationsprogramm Calcium konnten unternehmensweit deutlich mehr Kosten eingespart werden als zunächst kalkuliert.
2,3 ct/kg Nachzahlung
Aufgrund der starken Bilanz habe der Aufsichtsrat bereits Ende August 2018 den Vorschlag gemacht, eine außerordentlich Einmalzahlung des gesamten Nettogewinns 2018 in Höhe von 290 Mio. Euro an die Genossenschaftsmitglieder zu leisten. Diese Zahlung wird als Bonus von 2,3 ct/kg Milch, die jeder Landwirt geliefert hat, ausbezahlt. Die Entscheidung hierzu wird von der Vertreterversammlung der Landwirte auf ihrer Tagung am 28. Februar getroffen.
Im top agrar-Milchpreisvergleich 2018 liegt Arla ohne Nachzahlung mit einem Milchpreis von 31,9 ct/kg im Tabellenkeller. Mit der Nachzahlung kommt der Konzern auf einen Jahrespreis von 34,2 ct/kg und kratzt damit an dem vorläufigen Durchschnittspreis von 34,3 ct/kg. Den kompletten top agrar-Jahresmilchpreisvergleich 2018 lesen Sie im aktuellen Heft 3/2019.
Arla will auch 2019 umfangreiche Investitionen tätigen, besonders in neue Technologien und den Bereich Supply Chain. Dabei liegt der Fokus auf Energieeffizienz und Optimierung. In Summe plant Arla 2019 Investitionen in Höhe von 458 Mio. Euro. Zu den Hauptprojekten gehören unter anderem der sich bereits in Planung befindende neue Milchpulverturm in Pronsfeld (Deutschland), die Erweiterung und Modernisierung der Produktionsstätten in Nordeuropa, sowie größere Investitionen bei Arla Foods Ingredients.
Der Brexit bleibt ein Unsicherheitsfaktor bei Arlas Erwartungen für 2019, während die Verhandlungen zwischen Großbritannien und der EU fortschreiten. Arla beobachtet und bewertet kontinuierlich die Situation, um das Unternehmen auf die verschiedenen Szenarien vorzubereiten und macht seine Position für den freien Waren- und Personenverkehr weiterhin deutlich.