Die Milchproduktion in Europa wird in den nächsten Jahren nur moderat ansteigen \- trotz des Quotenendes im Jahr 2015. Das sagte Thomas Rieger von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen gestern auf dem 2. Düsser Milchviehforum auf Haus Düsse.
Dort hat er eine umfassende Analyse des Milchmarktes, die das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe erstellt hat, präsentiert. Demnach wird die Milchanlieferung in Europa bis zum Jahr 2020 lediglich um 5 % (insgesamt, nicht pro Jahr!) ansteigen. "Selbst nach dem Abschaffen der Qotenregelung wird es flächendeckend keine Milch-Schwemme geben", versicherte Rieger.
Aufgrund des demografischen Wandels werde der Absatz von Milch und Milchprodukten innerhalb der EU aber stagnieren oder sogar sinken. Gleichzeitig sei aber zu erwarten, dass die Nachfrage nach Milchprodukten weltweit stark zunehmen werde \- voraussichtlich sogar deutlich stärker als die weltweite Produktion. "Daraus ergeben sich für die Molkereien und somit auch für die Milcherzeuger neue Exportchancen. Allerdings müssen die Auslandsmärkte zunächst erobert und dann verteidigt werden", sagte Rieger.
Die Milchpreise werden nach seiner Einschätzung bis 2015 und auch danach auf "einem interessanten Niveau verharren oder noch etwas steigen". Allerdings könnten auch Katastrophenjahre wie 2009 nicht ausgeschlossen werden.