Eine aktuelle Umfrage der Universität Hohenheim in Baden-Württemberg zeigt, dass jeder dritte Milcherzeuger ans Aufhören denkt. Etwa 61% der Befragten standen dem Ende der Milchquotenregelung skeptisch gegenüber. Doch etwa die Hälfte der Betriebe gab an, eine klare Strategie für die quotenfreie Zeit zu haben.
Das Ende der Milchquote könnte den Strukturwandel im Südwesten Deutschlands weiter anheizen. So lassen sich zumindest einzelne Ergebnisse einer Befragung interpretieren, die Agrarökonomen um Prof. Reiner Doluschitz von der Universität Hohenheim bei 372 Milcherzeugern in Baden-Württemberg durchgeführt haben. Wie die Universität vergangene Woche berichtete, gaben dabei rund 61 % der Betriebsleiter an, dem Ausstieg aus der Milchquotenregelung skeptisch gegenüber zu stehen.
Fast jeder dritte Betriebsleiter konnte sich zudem vorstellen, ganz aus der Milchviehhaltung auszusteigen. Nach Angaben von Pamela Lavèn vom Fachgebiet Agrarinformatik und Unternehmensführung an der Universität Hohenheim dürfte die Zurückhaltung vieler Leiter von kleineren Betrieben aus deren größerer Anfälligkeit bei Marktverwerfungen resultieren. Während große Milchviehbetriebe wie in Norddeutschland leichter die Produktion erweitern könnten, stünden kleine Bauern schneller „mit dem Rücken zur Wand“, erläuterte Lavèn.
Ungeachtet dessen zeichnet sich in Baden-Württemberg bei der Hälfte der Betriebe eine klare Strategie für die quotenfreie Zeit ab: Nach den Umfrageergebnissen plant nahezu jeder Zweite unter den Befragten, die Produktionskosten zu optimieren. Beinahe ebenso viele wollen die Arbeitseffizienz verbessern. Eine Ausweitung der Milchproduktion zogen im Rahmen der Umfrage gut 43 % der Milchbauern in Erwägung.
${intro}