Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) begrüßt den Vorstoß des Molkereikonzerns FrieslandCampina. Die Genossenschaftsmolkerei will einen Zuschlag von 2 Cent/kg Milch an Mitglieder zahlen, die weniger oder gleich viel Milch wie im Vergleichszeitraum vom 13. bis 27. Dezember 2015 produzieren.
Nach Ansicht des BDM zeigt der Vorstoß von FrieslandCampina vor allem, dass es technisch machbar und kurzfristig umsetzbar ist, die Anlieferung von Milchmengen zu begrenzen oder zurückzufahren. Bereits im Januar 2014 habe der Verband sein Konzept, wie man Milchmarktkrisen wirkungsvoll begegnen könne, erstmals vorgestellt. Dieses sieht unter anderem vor, die EU-Milchanlieferung dadurch zu begrenzen, dass die Milchviehhalter, die ihre Milchanlieferung zeitlich befristet zurücknehmen, eine Ausgleichszahlung erhalten.
„Seit nunmehr zwei Jahren hören wir von den Verbänden der Molkereiwirtschaft, dem Bauernverband, Teilen der Wissenschaft und Bundesminister Christian Schmidt immer wieder, unser Konzept sei nicht umsetzbar, weil die erforderlichen Daten nicht vorhanden seien, weil ein zu hoher Verwaltungsaufwand entstünde, das Ganze nicht finanzierbar und sowieso wirkungslos sei“, stellt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber fest. „Das Vorgehen von FrieslandCampina widerlegt diese Argumente deutlich.“
In Anbetracht der katastrophalen Milchmarktsituation fordert der BDM Bundesminister Christian Schmidt ein weiteres Mal auf, seinen Widerstand gegen das BDM-Milchmarkt-Krisenmanagement-Konzept aufzugeben. Nur mit einer schnellen Anpassung des EU-Milchangebots an die reale Nachfrage können eine Marktumkehr und in Folge auch höhere Micherzeugerpreise erreicht werden. „Maßnahmen einzelner Marktakteure sind löblich, verpuffen aber im Gesamtmarkt“, so Schaber weiter. „Die Politik muss daher Verantwortung übernehmen und ihren Teil zu einem effektiven Management auch künftiger Krisen beitragen.“