Von katastrophalen Auswirkungen des Coronavirus auf den Milchmarkt spricht der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) in einer Pressemitteilung: Etablierte Lieferketten seien unterbrochen und die Milchimporte Chinas, als weltweit größter Milchimporteur, werden nach Experteneinschätzungen bis in das zweite Halbjahr zurückgehen, verkündet der Verband. Ziel müsse sein, den Zusammenbruch des Milchmarkts zu verhindern und finanzielle Schäden auf den Betrieben abzuwenden. Nach eigenen Angaben versteht der BDM unter marktwirtschaftlichem Vorgehen, dass die Erzeuger sich umgehend europaweit koordinieren können, um die Milchmenge organisiert zu reduzieren. Dazu solle die Politik die Voraussetzungen schaffen, die ein organisiertes Vorgehen der Landwirte im Krisenfall ermöglicht. Das Kriseninstrument der Intervention allein sei dazu nicht ausreichend, so der BDM.
Milchmenge reduzieren
„Jedes Vorgehen, das auf die moralisch-ethische Verantwortung des Einzelnen oder freiwillige Branchenlösungen setzt, ist nicht schnell und wirksam genug, um diese Krisensituation zu meistern“, erklären BDM-Vorsitzender Stefan Mann und der Vorsitzende der MEG Milch Board, Frank Lenz.Der BDM fordere deshalb alle Akteure der Milchbranche und insbesondere alle Verbände der Ernährungs- und Molkereiindustrie auf, im gemeinsamen Schulterschluss ein Signal an die Politik zu senden, mit einer zeitlich befristeten, europaweit verbindlichen Milchmengenreduzierung die wirtschaftlichen Schäden dieser Pandemie so gering wie möglich zu halten.