Maßgebliche Vertreter des BDM in Nordrhein-Westfalen wollen den Konflikt mit dem Bauernverband nicht weiter verschärfen, sondern suchen nach einer gemeinsamen Gesprächsbasis. Das berichtet das Landwirtschaftliche Wochenblatt Westfalen-Lippe. Wörtlich schreibt das Wochenblatt: "Aus Sicht der BDM-Bauern ist mancher Konflikt überzeichnet: So gehe es schließlich allen Beteiligten um auskömmliche Milchpreise. Bis zum Jahr 2015 gebe es ohnehin keinen "echten" Konflikt: Denn auch der Bauernverband habe die aktuelle Milchquotenregelung, die bis 2015 gültig sei, befürwortet. Hier müsse man zum Wort stehen. Nichts spreche dagegen, die Möglichkeiten und Instrumente der Milchquotenregelung auch zum Wohle der Milchbauern zu nutzen.
"Klare Kante"
BDM-Vertreter Franz-Josef Krechtmann wörtlich: "Der Bauernverband spricht oft davon, eine ‚klare Kante’ zu zeigen. Die augenblickliche Milchquotenregelung ist vom Deutschen Bauernverband mitgetragen worden. Jetzt muss man auch dafür sorgen, dass sie nicht ausgehöhlt wird, so wie dies zurzeit erfolgt. Hier muss die Milchpolitik im Verband ‚klare Kante’ zeigen." Ganz wichtig ist den Milchbauern, mit dem Bauernverband bzw. dem Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband gemeinsam eine Lösung zu finden, um die derzeitigen Grabenkämpfe zu beenden. Franz-Josef Krechtmann: "Wir wollen diesen Konflikt nicht, wir wollen gemeinsame Lösungen, wir wollen auf eine Linie kommen." Dies sei umso wichtiger, weil die Zukunft noch einige unangenehme Überraschungen für Milchbauern aufbringen werden \- wenn man nur daran denke, dass die Milchprämie in den nächsten Jahren in eine einheitliche Flächenprämie übergehe und dies intensiv wirtschaftenden Milchbauern weitere Einnahmeverluste bringen werde.
Schritt nach vorn
Ganz offen sprechen die BDM-Mitglieder gegenüber dem Wochenblatt an, dass sie an der derzeitigen Konfliktsituation zwischen dem Bauernverband und dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter kein Interesse haben: "Wir müssen an einen gemeinsamen Tisch", so die klare Aussage. Dazu müsse allerdings auch der Bauernverband bereit sein und auch einen Schritt auf den BDM zugehen. Schließlich, so die BDM-Vertreter sinngemäß, könne der Bauernverband eigentlich keine großen Probleme damit haben, sich mengenbegrenzenden Maßnahmen anzuschließen, wenn diese zu höheren Preisen führen. Wichtig wäre auch, ergänzt Franz-Josef Krechtmann, dass man mit dem Verband über die Ausgestaltung vertraglicher Lösungen jetzt und in Zukunft zwischen Milchbauern und Molkereien spricht. In diesem Punkt ist die Interessenlage zwischen Bauernverband und BDM eigentlich nicht konträr.
Wir brauchen Perspektiven
Einigkeit herrscht aber auch darin, dass die Lösung nicht darin liegen könne, dem freien Markt die Gestaltung der Milchlandschaft zu überlassen. Die Milchbauern unisono: "Wir brauchen eine Zukunftslösung, die auch Perspektiven hat. Wir fordern den Bauernverband auf, mit uns gemeinsam an dieser Lösung zu arbeiten."