"Das muss mehr als nur eine kurzfristige Geschichte sein", sagte sie mit Blick auf die von einigen Lebensmittel-Ketten zunächst um zehn Cent angehobenen und dann um drei Cent wieder gesenkten Milchpreise. Wie Reuters berichtet, zeigte sich der Milchbauern-Verband auch von den Molkereien enttäuscht. Diese müssten das zusätzliche Geld an die Landwirte weitergeben, sagte Weiß. Sie warf den Molkereien zudem vor, die Bereitschaft des Einzelhandels aber auch die aus der Bevölkerung kommende Zustimmung in den Verhandlungen nicht offensiv genug zu nutzen. Anstatt mit dem Einzelhandel bessere Verträge im Sinne der Erzeuger durchzusetzen, sprächen sie nur darüber, was nicht zu machen sei. Zudem müsse außer auf Frischmilch der Preis für sämtliche Milchprodukte erhöht werden.
Der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber hatte bereits mit einem neuen Lieferboykott gedroht, wenn der Preis weiter fallen sollte. Dies könne bereits in den nächsten Tagen sein. Statt der angekündigten 10 Cent mehr verlangt Aldi lediglich 7 Cent mehr von den Kunden als in der vergangenen Woche. Der tonangebende Discounter will aber dennoch 10 Cent an die Molkereien zahlen. Edeka wird seine Verkaufspreise für Milch einem Sprecher zufolge ebenfalls nur um sieben Cent heraufsetzen. Das Unternehmen zeigte aber Bereitschaft, eine höhere Summe an die Erzeuger zu zahlen. Der Kaufpreis werde mit den Molkereien ausgehandelt. Von ihnen werde man sich schriftlich zusichern lassen, dass der Aufschlag eins zu eins an die Landwirte weitergegeben werde, fügte der Sprecher hinzu.
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