Der BDM übt Kritik an der von der EU geplanten Begrenzung der Milchmengen für "Milchhandelsgemeinschaften" auf maximal 3,5 % der europäischen bzw. 49 % der nationalen Menge.
Nach Aussage des BDM-Vorsitzenden Romuald Schaber greife der Vorschlag der Kommission zu kurz. Angesichts der starken Konzentration auf Molkereiseite, wo einzelne Unternehmen zum Teil schon weit höhere Mengen auf sich vereinen würden, bestehe bei der vorgeschlagenen Mengenbegrenzung der EU ein Widerspruch zum erklärten Ziel, die Marktposition der Milcherzeuger zu stärken. Der BDM fordert die Zulassung von Milchhandelsgemeinschaften, die europaweit bis zu 30 % der Milchmenge bündeln dürfen. Für dieses Ziel müsse sich auch die deutsche Agrarministerin Ilse Aigner einsetzen, so die Forderung des BDM.
Der BDM verweist auf den Nordmilch-Humana-Konzern, der nach der geplanten Fusion mehr als 5 % der europäischen Milchmenge vermarktet. "In dieser Begrenzung der Milcherzeuger spiegelt sich der Einfluss der Molkereiwirtschaft auf die Politik wider. Die notwendige Marktmacht ist so für die Milcherzeuger nie zu erreichen. Sie stehen weiterhin stärker konzentrierten Molkereien mit einer entsprechend besseren Marktposition gegenüber. Das können wir nicht hinnehmen", kritisiert Romuald Schaber.
Der BDM plädiert auch dafür, eine Branchenorganisation einzurichten, die übergeordnete Interessen der Milcherzeuger vertreten könne. Mit einer solchen Branchenorganisation könnten die Milcherzeuger endlich auf Augenhöhe mit Molkereiwirtschaft und Handel agieren.