Die Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG will bis zum Jahr 2021 rund 60 Mio. € investieren und damit an die Investitionen aus dem vergangenen Jahr anschließen. Das Unternehmen habe 2015 bereits begonnen für 14 Mio. € ein eigenes Kraftwerk zur Strom- und Dampfversorgung zu bauen, was Ende diesen Jahres in Betrieb gehen soll. Das teilt die Genossenschaftsmolkerei anlässlich ihrer Generalversammlung mit.

Der Umsatz des Unternehmens habe im vergangenen Geschäftsjahr 205 Mio. € betragen. Insgesamt seien über 287 Mio. kg Milch entlang des Alpenkamms erfasst. Entgegen dem Markttrend mit weiter deutlich sinkenden Erzeugerpreisen habe der durchschnittliche Milchpreis bei knapp 40 Cent brutto gelegen.

Geschäftsführer Bernhard Pointner mahnte die "Mengenprofis" zu mehr unternehmerischen Denken, denn vom Produzieren alleine sei noch niemand reich geworden; dazu müsse das Produkt verkauft werden. Wer sich dem in der aktuellen Situation weiter widersetze und seine Milchmenge steigere, dem könne man nicht mehr helfen. Kein anderer Wirtschaftszweig würde auf die  Idee kommen, die Produktionsmengen massiv zu steigern ohne zu wissen, ob dafür ein Absatzmarkt vorhanden sei. Jedoch hätten die allermeisten Landwirte auf seinen Mahnbrief Anfang März hinsichtlich der Milchmengenanlieferung vernünftig reagiert.

Pointner geht davon aus, dass es ihm mit seiner Mannschaft weiterhin gelingen wird rund 3% Mengenwachstum zu erreichen. Dass 3% Marktwachstum in einem gesättigten Markt möglich sind, habe bereits 2015 gezeigt: So werde beispielsweise seit Mitte vergangenen jahres die Drogerie-Kette dm mit haltbarer Bio-Milch beliefert. Neue Produkte wie pikante Kräutertopfen, eine kleine 250 ml Bio-Milch oder etwa ein mit Calcium und Protein angereicherter Naturjoghurt mit nur 0,7% Fett seien erfolgreich eingeführt worden.

Im Mai wolle das Unternehmen in ganz Süddeutschland und Nordrhein-Westfalen die Kampagne "Faire Milchpreise für unsere Landwirte" weiterführen und die Landwirte dabei selbst zu Wort kommen lassen.